Erektionsstšrungen
Was
Sie wissen sollten
Die
mangelnde VersteifungsfŠhigkeit des Penis, bzw. die ungenŸgende Dauer der
Versteifung, wird als Erektionsstšrung bezeichnet. Eine lŠnger andauernde
Erektionsstšrung, die einen partnerschaftlichen Verkehr unmšglich macht, ist
eine Krankheit. Sie kann entweder ohne erkennbare Ursache ("einfach
so") oder als Folge einer anderen Gesundheitsstšrung, z. B. einer
Zuckererkrankung oder eines Bluthochdrucks, auftreten. Obwohl eine
Erektionsstšrung mit zunehmendem Alter hŠufiger anzutreffen ist (betroffen sind
etwa 1 bis 2% der 40jŠhrigen und ca. 15 bis 20% der 65jŠhrigen), kann sie von
Ihrem Arzt behandelt werden. Eine Behandlung sollte insbesondere dann
angestrebt werden, wenn die Erektionsstšrung schon negative Folgen fŸr den
Betroffenen und/oder die Partnerschaft ausŸbt.
Mšgliche
Formen von mŠnnlichen Sexualstšrungen
Die
sexuelle Erregung geht beim Mann mit einer Grš§enzunahme des Penis
("Tumeszenz") einher, die sich dann bis zur vollstŠndigen Erektion mit
voller HŠrte ("RigiditŠt") diese Organs aufbaut. Der Erektionsvorgang
ist, wenn man es genau betrachtet, všllig unabhŠngig von der sexuellen Lust
("Libido"), der OrgasmusfŠhigkeit oder dem Samenerguss
("Ejakulation"). Diese Unterscheidung verschiedener Formen und
Funktionen der SexualitŠt in ihre wichtigsten Bestandteile ist fŸr das
VerstŠndnis von Stšrungen, die zumeist (insbesondere am Anfang) nur
Teilbereiche betreffen, von gro§er Wichtigkeit.
Der
Erektionsvorgang
Der
Penis-Schwellkšrper ist nicht eine Art dehnbarer Schlauch, der durch eine
vermehrte FŸllung bei gleichzeitiger Drosselung des Abstroms funktioniert. Der
Schwellkšrper ist eine Art Schwamm, der aus Millionen kleiner Muskelzellen
besteht. Die durch das Nervensystem hervorgerufene Erschlaffung dieser
Muskelzellen ("Relaxation") fŸhrt Ÿber eine Weitstellung der
cavernšsen RŠume (der "Lšcher" im Schwamm) zu einer deutlichen
Erhšhung der Blutzufuhr und so zur Grš§enzunahme. Von grš§ter Bedeutung fŸr
eine vollstŠndige Erektion ist das Erreichen einer grš§tmšglichen HŠrte
("RigiditŠt"). Diese wird durch die fast vollstŠndige Drosselung des
venšsen Abflusses der Schwellkšrper erreicht.
Mšgliche
Stšrungen des Erektionsvorgangs
Eine
Erektionsstšrung kann durch vielerlei Ursachen hervorgerufen werden. So fŸhren
BeeintrŠchtigungen der Psyche, der Nerven- oder Blutversorgung oder
Hormonstšrungen zu einer gestšrten Erektion. HŠufig finden sich aber auch
direkte SchŠdigungen des Schwellkšrpergewebes selbst als Ursache der
Erektionsschwierigkeiten. In Untersuchungen konnte gezeigt werden, da§ bei
vielen Betroffenen mehrere dieser Ursachen beteiligt waren.
Notwendige
Šrztliche Untersuchungen
Da eine
Erektionsstšrung die Folge einer bislang unentdeckten, schwerwiegenden
Erkrankung sein kann, sollte vor der Einleitung einer Behandlung unbedingt eine
grŸndliche Šrztliche Untersuchung erfolgen. Auch muss Ihr Arzt abwŠgen, ob
bestimmte Behandlungsarten in Ihrem Fall mšglich sind oder auf Grund von
mšglichen Nebenwirkungen bei Ihnen nicht angewendet werden sollten. Um sich ein
Bild machen zu kšnnen, wird Sie Ihr Arzt eingehend befragen und untersuchen
sowie eine Blutabnahme veranlassen. Eventuell wird Ihr Arzt auch weitere
spezialisierte Untersuchungen zur FunktionsfŠhigkeit der Schwellkšrper
vorschlagen.
Behandlungsmšglichkeiten
Die
intensiven Forschungen der letzten beiden Jahrzehnte haben das Spektrum der
Behandlungsmšglichkeiten deutlich erweitert. Heute kšnnen Erektionsstšrungen je
nach Ursache, Ihren eigenen Vorstellungen und mšglichen anderen Erkrankungen
ganz unterschiedlich und gezielt behandelt werden. Hierzu stehen die
verschiedensten psychologischen, medikamentšsen, apparativen und operativen
Verfahren zur VerfŸgung. Welche hiervon speziell fŸr Sie in Frage kommt,
besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.
InfertilitŠt
Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt, dass eine Unfruchtbarkeit in
einer Partnerschaft von Mann und Frau vorliegt, wenn trotz regelmЧigen
Geschlechtsverkehrs nach zwei Jahren kein Kind gezeugt worden ist. SpŠtestens
dann wird eine Šrztliche Beratung notwendig.
Etwa zu
gleichen Teilen liegt die Ursache bei einem oder beiden Partnern, wobei die
Ursachen der mŠnnlichen Unfruchtbarkeit vielfŠltig sind. Regelhaft sind Mann
und Frau zu untersuchen und ggf. in eine gemeinsame Behandlung einzubeziehen.
Von
seiten des mŠnnlichen Partners ist fŸr eine natŸrliche Befruchtung der Eizelle
vorauszusetzen: Eine ausreichende Menge beweglicher Samenzellen; die
Samenzellen dŸrfen nur wenig fehlgebildet sein; es mŸssen freie Transportwege
fŸr den Samen vorliegen.
Als
Untersuchungsverfahren stehen die Befragung und die kšrperliche Untersuchung
durch den Arzt zur VerfŸgung; eine Ultraschall-Untersuchung gibt eine guten
†berblick Ÿber die Geschlechtsorgane, die Begutachtung des Spermas gibt Auskunft
Ÿber die Beschaffenheit insbesondere der Spermien; Blutuntersuchungen mit
speziellen Tests lassen Hormonstšrungen und andere Krankheiten erkennen.
Die
Ursachen der Unfruchtbarkeit beim Manne sind vielfŠltig und beruhen auf
EntzŸndungen der Geschlechtsorgane, UnfŠlle oder Umwelt- und Genussgifte. Sie
sind erblich- oder anlagebedingt oder auch durch Stress und eine psychische
Erkrankung verursacht.
Zu den
Behandlungsma§nahmen gehšren Medikamente, die EntzŸndungen der mŠnnlichen
Geschlechtsorgane oder der ableitenden Harnwege beheben oder die Gabe
spezieller Hormone nach vorheriger genauer AbklŠrung. Sind andere Krankheiten
Ursache fŸr die Stšrung der Samenproduktion, so mŸssen diese gezielt behandelt
werden. Operationen kommen in Frage bei blockierter Wegbarkeit des
Samentransports, nicht normalen Hodenlagen und Entnahme von Spermien aus dem
Hoden oder Nebenhoden zur "kŸnstlichen Befruchtung" usw. Allgemeine
und spezielle sexuelle Beratungen von Mann und Frau werden ergŠnzt.
Ein
besonderes Fachgebiet der Medizin, die Andrologie, beschŠftigt sich speziell
mit den Krankheiten des Mannes, so auch mit seiner Unfruchtbarkeit
(InfertilitŠt).
Mit den
umfangreichen Untersuchungen der Frau befasst sich die Frauenheilkunde
(GynŠkologie).
Bau
und Funktion der mŠnnlichen Geschlechtsorgane
Die
mŠnnlichen Geschlechtsorgane befinden sich teils innerhalb, teils au§erhalb des
Beckens. Sie stehen in enger Verbindung mit den ableitenden Harnwegen, vor
allem den Nieren, dem Harnleiter, der Harnblase und der Harnršhre. Letztere
dient teilweise auch als Transportweg (Harnršhre des Penis!) fŸr die Spermien.
Auch die vorgeburtliche Entwicklung beider Systeme hat viele Gemeinsamkeiten.
Zu den
mŠnnlichen Geschlechtsorganen gehšren:
Das Glied
(Penis)
Zwei
Hoden im Hodensack
Die
Nebenhoden hinter jedem Hoden
Die
Samenleiter als VerbindungskanŠle zwischen Hoden und Harnršhre
Die
BlŠschendrŸsen
Die
VorsteherdrŸse (Prostata)
Die Hoden
werden auch als KeimdrŸsen bezeichnet und sind vergleichbar mit den Eierstšcken
bei der Frau.
Ein
linker und ein rechter Hoden gehšren zu den Geschlechtsorganen des Mannes und
befinden sich normalerweise in einem Hautsack am Unterleib, wohin sie wŠhrend
der menschlichen Entwicklung vom Bauchraum kommend wandern. Ein Hoden wiegt bis
drei§ig Gramm und der Rauminhalt betrŠgt etwa bis zwanzig Milliliter. In den
Hoden sind viele SamenkanŠlchen, in denen die Spermien gebildet werden. In den
Hoden entstehen die mŠnnlichen Geschlechtshormone. Eine KapselhŸlle aus
Bindegewebe begrenzt die Hoden. Die Spermien gelangen durch einige enge KanŠle
zunŠchst in den hinter jedem Hoden liegenden Nebenhoden, wo sie sich sammeln
und eine Reifung durchmachen. Der gewundene Nebenhodengang mŸndet in den
Samenleiter. Im Samenleiter werden die Spermien beweglich und wandern in die
nŠhe der Prostata im Nebenschluss der Samenleiter gelegenen BlŠschendrŸsen
(Samenblasen). Diese dienen als Samenspeicher, die sich beim Samenerguss (meist
wŠhrend des Orgasmus) durch die VorsteherdrŸse (Prostata) und die Harnršhre des
Penis nach au§en entleeren.
Die
Prostata eines erwachsenen Mannes Šhnelt in Form und Grš§e einer
"Kastanie" und wiegt etwa bis zwanzig Gramm. Sie liegt unterhalb der
Harnblase und umschlie§t den Anfangsteil der Harnršhre. Sie ist eine DrŸse, die
ebenfalls umschlossen ist von einer Kapsel aus Bindegewebe. Sie bildet einen
Teil der SamenflŸssigkeit, die fŸr die Beweglichkeit der Spermien wichtig ist
und Ÿber AusfŸhrungsgŠnge in die Harnršhre entleert wird.
Zwei
weitere kleine DrŸsen - die BlŠschendrŸsen - befinden sich unterhalb der
Harnblase, sie bestehen aus einem geknŠuelten Gang, der nahe der VorsteherdrŸse
in den Samenleiter mŸndet. Auch sie bilden eine FlŸssigkeit, die zusammen mit
dem Prostatasekret als Transportmittel fŸr die Spermien dient.
Beim
Samenerguss werden 100 bis 400 Millionen Samenzellen ausgeworfen. Die Spermien
sind sehr klein und mit blo§em Auge nicht sichtbar. Unter dem Mikroskop kann
man sie erkennen und beschreiben wie einen "Kopf mit ZipfelmŸtze",
einen kurzen mittleren Teil als "Motor" und daran eine lange
"Peitsche", die zur Fortbewegung dient. Die Spermien beherbergen nur
die HŠlfte des Erbgutes; bei der Vereinigung mit der weiblichen Eizelle
entsteht wieder das komplette menschliche Erbgut eines Kindes.
Die
Untersuchungen bei der Unfruchtbarkeit des Mannes
Vorweg
sei bemerkt, dass in einer partnerschaftlichen Beziehung von Mann und Frau mit
dem Problem des unerfŸllten Kinderwunsches stets beide untersucht werden
sollten: Eine beginnende Erhebung wichtiger Daten von beiden Partnern und erste
Ma§nahmen kšnnte etwa so aussehen:
Beide
Partner werden befragt und kšrperlich untersucht.
Das Paar
sollte Ÿber mindestens sechs bis zwšlf Monate ungeschŸtzten Geschlechtsverkehrs
ein Protokoll fŸhren und vorlegen.
Eine
Spermienuntersuchung des Mannes wird veranlasst und ggf. wiederholt.
In einer
Beratung werden Hinweise mit Gesundheitstipps und Informationsmaterial gegeben,
die auch wichtige Adressen beinhalten. So ist auf die Notwendigkeit der Impfung
auf Windpocken und Ršteln bei der Frau hinzuweisen, wenn diese
Kinderkrankheiten noch nicht natŸrlicherweise durchgemacht wurden.
Im
folgenden stehen die Untersuchungen beim Manne im Vordergrund:
Die
Befragung durch den Arzt umfasst Allgemeines zur Lebensgeschichte und
Lebenswandel, ErnŠhrungsweise, zu beruflicher Belastung, nach frŸheren
Erkrankungen und Ÿber die SexualitŠt in der Partnerschaft.
Die
kšrperliche Untersuchung
Hierbei
werden die Šu§erlich zugŠnglichen Teile der mŠnnlichen Geschlechtsorgane wie
Hoden, Hodensack, Samenstrang abgetastet und eine SchŠtzung von Rauminhalt und
Grš§e der Hoden vorgenommen. Die VorsteherdrŸse (Prostata) und die
BlŠschendrŸsen (Samenblasen) dahinter werden vom Enddarm her mit dem Finger
getastet.
Die
Untersuchung des Spermas (Samen- oder Ejakulatanalyse, Spermatogramm)
Diese
Untersuchung ist eine zentrale Ma§nahme sowohl am Anfang wie im Verlauf unter
einer Behandlung zum Beispiel mit Hormonen.
Der
Untersuchung sollte eine dreitŠgige sexuelle Enthaltsamkeit vorausgehen. Das
Sperma wird durch Selbstbefriedigung gewonnen. Es werden bestimmt: Spermamenge,
ZŠhigkeit, Aussehen, Geruch, mikroskopische Beschaffenheit, Zahl, Beweglichkeit
und Form der Spermien. Die Untersuchung muss wegen gro§er natŸrlicher
Schwankungen im Ergebnis eventuell mehrmals durchgefŸhrt werden (mindestens
jedoch zweimal).
Laboruntersuchungen
Bluttests,
ergŠnzt durch spezielle Bestimmungen von Geschlechtshormonen, gehšren
standardmЧig zur AbklŠrung einer mŠnnlichen Unfruchtbarkeit und kšnnen unter
UmstŠnden auch wiederholt werden.
ErgŠnzende
Untersuchungen mit Apparaten
Ultraschall-Untersuchung
zur Beurteilung des Hodens mit bildlicher Darstellung - ggf. wird eine
Ultraschall-Sonde auch Ÿber den Enddarm eingefŸhrt zur besseren Begutachtung
der VorsteherdrŸse und der Samenblasen.
Ultraschall-Untersuchung
der BlutgefЧe des Hodens zur Erkennung von GefЧverŠnderungen.
Schichtuntersuchung
des Kopfes mittels der Kernspin-Tomographie, wenn die Ursache einer
Hormonstšrung durch eine kleine Geschwulst im Kopf vermutet wird, ein
sogenanntes Prolaktinom.
Gewebeprobe
aus dem Hoden
Diese,
mit einer kleinen Operation am Hoden verbunden Ma§nahme, wird vor allem in
urologischen Praxen und Kliniken durchgefŸhrt, die Ÿber entsprechende Verfahren
der Spermiengewinnung und einer geeigneten KŠlteaufbewahrung verfŸgen.
Es wird
ein kleines StŸck Hodengewebe entfernt und anschlie§end feingeweblich
(histologisch) beurteilt. Hieraus lassen sich eventuell RŸckschlŸsse fŸr die
Behandlung ziehen.
Die
Ursachen der Unfruchtbarkeit bei MŠnnern und die Behandlung
Das
zentrale Problem bei der mŠnnlichen Unfruchtbarkeit ist, funktionsfŠhigen Samen
in ausreichender Menge zur Befruchtung einer weiblichen Eizelle bereit zu
stellen. VielfŠltige Stšrungen sind Ursache dafŸr, dass dieses nicht erfŸllt
wird.
Es ist
die Aufgabe des Arztes, diese Ursachen zu ergrŸnden durch Befragung unter
Zuhilfenahme ergŠnzender Untersuchungsmethoden, um daraus die geeignetste
Behandlung fŸr den Betroffenen abzuleiten; letztlich fŸr die Partnerschaft von
Mann und Frau mit unerfŸlltem Kinderwunsch.
Eine
einfache Einteilung der Ursachen lŠsst sich vornehmen in einerseits Stšrungen
in Bau oder Stoffwechsel und andererseits behindertem Transport des Samens auf
dem Wege von seiner BildungsstŠtte im Hoden nach au§en.
EinflŸsse,
welche von einer beeintrŠchtigten vorgeburtlichen Entwicklung herrŸhren sind
z.B. ein sogenannter Hodenhochstand, auch Leistenhoden genannt, weil er bei
seiner entwicklungsbedingten Wanderung in den Hodensack im Bereich der Leiste
liegen bleibt oder sich sogar im Bauchraum befindet. Dies betrifft manchmal
auch beide Hoden. Bei der kinderŠrztlichen Vorsorge wird hierauf heute ein
besonderes Augenmerk gelegt. Um eine unabŠnderliche SchŠdigung der
Spermienproduktion zu vermeiden soll deswegen rechtzeitig vor Erreichen des
zweiten Geburtstages eine Korrektur vorgenommen werden. Der betroffene Hoden
wird durch eine Operation in den Hodensack verlagert. Auch eine
Hormonbehandlung kann vor einer Operation versucht werden, doch hat diese nur
in 20% Erfolg.
Normalerweise
mŸndet die Harnršhre an der Spitze des Penis, tut sie das nicht, dann liegt sie
meist fehlerhaft an der Unterseite (Hypospadie). Bei erheblicher Abweichung
kann auch durch den Samenerguss in den vorderen teil der Vagina oder sogar
au§erhalb der Vagina die Befruchtung der Eizelle unmšglich gemacht werden.
Deshalb - und aus kosmetischen GrŸnden sollte diese angeborene Stšrung bereits
im Kindesalter durch eine Operation behoben werden.
Weitere
angeborene Anomalien kšnnen durch Behinderung der Wegbarkeit den geregelten Samenfluss
stšren. Bei den hier mšglichen Reparaturen werden hŠufig mikrochirurgische
Techniken zur Wiederherstellung eingesetzt.
Bevorzugt
linksseitig treten gelegentlich Krampfadern im Hodensack (Varikozele) auf, die,
wenn sie zusammen mit einer schlechten QualitŠt des Samens und unerfŸlltem
Kinderwunsch einhergehen, empfohlenerweise operiert werden. Ohne entsprechende
Beschwerden und bei normal gro§em Hoden besteht andererseits kein zwingender
Grund zu einer Operation.
Bei
angeborenen Erkrankungen des Erbgutes, zum Beispiel dem Vorhandensein eines
zusŠtzlichen weiblichen Erbkšrperchens (X-Chromosom, Klinefelter-Syndrom) beim
Mann, fehlt die Samenproduktion gŠnzlich und die Hoden sind klein. Eine
Mšglichkeit zur Reparatur mit Heilungsaussicht besteht derzeit nicht. Die
ErfŸllung eines Kinderwunsches mu§ mit anderen Mitteln - zum Beispiel der
Adoption - erfolgen. Weitere Defekte der Erbkšrperchen in Verbindung mit einer
Unfruchtbarkeit sind vielfŠltigst beschrieben und sollten neben der
Untersuchung des Samens auch eine genetische Untersuchung und Beratung beim
Spezialisten (Humangenetiker) beinhalten.
EntzŸndungen
im Unterleib und dabei speziell der Hoden, Nebenhoden oder der Prostata kšnnen
die Samenbildung stšren oder zu einer Behinderung der Wegbarkeit der
Samenflusses fŸhren. Entsprechend der Ursache solcher entzŸndlichen
Erkrankungen wird dies mit Medikamenten (Antibiotika) behandelt. Die
MumpsentzŸndung ("Ziegenpeter") in der Kindheit kann die Hoden mit
einbeziehen.
Die
Wiederherstellung verschlossener KanŠlchen oder die Aufhebung einer Blockade im
Nebenhoden kšnnen mit dem Operationsmikroskop erreicht werden.
Die
Mikrochirurgie wird auch eingesetzt zur Wiedervereinigung nach vorausgegangener
Unterbindung und Teilentfernung der Samenleiter im Rahmen einer gewollten
Unfruchtbarmachung (Sterilisation).
Bildet
der Kšrper eines Mannes zerstšrend wirkende Eiwei§e (Antikšrper) gegen seinen
eigenen Samen, so sind ebenso im Samenerguss ungenŸgend Spermien nachzuweisen.
Eine Behandlung mit kortisonartigen Medikamenten in diesem Falle kann nur
bedingt empfohlen werden wegen der Mšglichkeit erheblicher Nebenwirkungen.
Durch
Laboruntersuchungen nachgewiesene Hormonstšrungen im Regelkreis des
Stoffwechsels der mŠnnlichen Geschlechtsfunktion sind mit spezieller Medikamentengabe
je nach Einzelfall zu behandeln. So ist der Wirkstoff eine effektive Behandlung
zur Besserung der mŠnnlichen Unfruchtbarkeit bei erhšhtem Vorliegen des Hormons
Prolaktin (HyperprolaktinŠmie). Der kšrpereigene Stoff Prolaktin wird im Gehirn
vermehrt gebildet, dies wird durch das Medikament Bromocriptin vermindert.
Nicht
wenige EinflŸsse von au§en kšnnen die QualitŠt der Samen beintrŠchtigen, dazu
gehšren:
Medikamente,
chemische Stoffe (z. B Pflanzengifte), Strahlen, Alkohol- und Nikotinmissbrauch
usw. Im wesentlichen kann man sagen, dass diese Ursachen dosisabhŠngig sind -
"je mehr, desto grš§er der Schaden". UnfŠlle oder Operationen im
Bauchraum kšnnen zum Beispiel infolge Narbenbildungen zur Blockade der
Transportwege des Samens fŸhren.
Zur ZeugungsfŠhigkeit
des Mannes gehšrt auch die FŠhigkeit, den Beischlaf natŸrlich durchzufŸhren,
ohne dass die SamenqualitŠt eingeschrŠnkt sein muss. Eine Verminderung der
Geschlechtslust (Libido), die Stšrung der Gliedsteife (Erektion) oder der nicht
normale Spermaaussto§ (Ejakulation) kšnnen scheinbar eine Unfruchtbarkeit des
Mannes vortŠuschen, zeigen aber keine Minderung der QualitŠt des Samens. Der
Arzt wird bei seinen GesprŠchen versuchen, dies zu ergrŸnden. Vorgenannte
Stšrungen haben hŠufig psychische Ursachen und bedŸrfen oft einer fachlichen
Behandlung.
Weitere
Ma§nahmen zur ErfŸllung eines Kinderwunsches bei Stšrung der ZeugungsfŠhigkeit
des Mannes:
Paarbehandlung
mit zeitlich optimalem Geschlechtsverkehr,
Vermeidung
von Risikofaktoren usw.
Bestimmte
Erkrankungen (zum Beispiel die Zuckerkrankheit oder die QuerschnittslŠhmung)
kšnnen einhergehen mit einer verminderten Menge Sperma oder Stšrungen des
Samenergusses (Ejakulat); hier kann durch Medikamente oder
Stimulationsverfahren am Glied (Penis) oder im Enddarm versucht werden, die
Spermamenge zu vermehren.
Die
kŸnstliche Befruchtung bei der Unfruchtbarkeit des Mannes
Die
Befruchtung ist eigentlich die Vereinigung von der weiblichen Eizelle mit einer
Samenzelle.
Immer
dann, wenn die beiden Keimzellen - weibliche Eizelle und Spermium - nicht auf
natŸrlichem Wege zueinander finden, also mit Instrumenten nachgeholfen wird,
spricht man ungenau von "kŸnstlicher Befruchtung", die verschiedene
Methoden umfassen kann.
Methoden
der nicht natŸrlichen Befruchtung kommen aus GrŸnden bei mŠnnlicher
Unfruchtbarkeit immer dann in Betracht, wenn die SamengŸte oder -menge
unzureichend ist oder die Transportwege des Samens beeintrŠchtigt sind und sich
mit anderen Ma§nahmen - zum Beispiel einer Operation oder Medikamentengabe -
nicht beheben lassen.
Es gibt
verschiedene Verfahren der "kŸnstlichen Befruchtung", deren Einsatz
abhŠngt von der QualitŠt der Spermien und dem Alter der Partnerin. Immer mŸssen
hierfŸr ausreichend Spermien gewonnen werden, um eine gewisse Aussicht auf
Erfolg zu haben. Neben der Gewinnung durch eine Selbstbefriedigung, kšnnen
Spermien zu den vorgenannten Zwecken auch durch eine Punktion mit feiner Nadel
oder eine kleine Operation am Hoden oder Nebenhoden gewonnen werden.
Der
Begriff "Retortenbaby" umschreibt Methoden der kŸnstlichen
Befruchtung im Reagenzglas (In-Vitro-Fertilisation, IVF):
Durch
Befruchtung der Eizelle durch die bewegliche Samenzelle im Reagenzglas (IVF)
Durch
Einspritzung eines Spermiums in das Innere der Eizelle (ICSI-Verfahren)
Das
ISCI-Verfahren wird bei etwa der HŠlfte der kŸnstlichen Befruchtungen im
Reagenzglas durchgefŸhrt
Durch
Zusammenbringen beider Keimzellen in einem Reagenzglas
In jedem
Falle wird die befruchtete Eizelle nach einer kurzen Entwicklungsphase in die
GebŠrmutter der Frau zurŸckgegeben und es kommt bei etwa zwanzig bis drei§ig
Prozent zu einer Schwangerschaft der Frau.
Derzeit
werden diese Behandlungen an ein Register gemeldet.
Die
†bertragung von Spermien zum Zeitpunkt des Eisprungs bei der Frau kann auch
direkt vor oder in die GebŠrmutter erfolgen. Die Spermien mŸssen dabei einen
Teil des natŸrlichen Weges zur Eizelle zurŸcklegen, um sich mit ihr zu
vereinigen. Die Schwangerschaftsraten liegen hier hšchstens bei etwa zehn
Prozent.
Psychische
Aspekte bei der Unfruchtbarkeit des Mannes.
Psychischer
und kšrperlicher Stress kšnnen sich ungŸnstig auf die SamenqualitŠt auswirken.
Ebenfalls kšnnen sexuelle Probleme die ZeugungsfŠhigkeit eines Mannes stšren,
indem alle Phasen des Geschlechtsaktes betroffen sein kšnnen.
Eine
fachliche Beratung ist in solchen FŠllen sehr hilfreich, am besten gemeinsam
mit der Partnerin.
Gesetzliche
Regelungen
AusfŸhrungen
zum Embryonenschutzgesetz:
Ein
Embryonenschutzgesetz regelt in Deutschland die Anwendung der Fortpflanzungstechnik
und den Umgang mit Embryonen. Nach dem Gesetz gilt die befruchtete,
entwicklungsfŠhige Eizelle vom Zeitpunkt der Teilung des verschmolzenen
mŸtterlichen und vŠterlichen Zellkerns an als Embryo.
Erlaubt
sind Methoden zur HerbeifŸhrung einer Schwangerschaft wie folgt:
Homologe
Insemination (†bertragung von Samen des Partners)
IVF
(In-Vitro-Fertilisation) und ICSI durch speziell ausgebildete €rzte
RŸckgabe
von bis zu drei befruchteten Eizellen oder Embryonen in einem Zyklus
KŠlte(Kryo-)konservierung
von Eizellen im Vorkernstadium
†bertragung
von Samen eines Spenders (Heterologe Insemination) nur unter bestimmten
juristischen Voraussetzungen
Gesetzlich
verboten sind:
die
Verwendung fremder Eizellen
die
Leihmutterschaft
Experimente
an Embryonen
Die
Kontrolle der Fortpflanzungsmedizin:
Nach
EinfŸhrung der Befruchtung im Reagenzglas (In-Vitro-Fertilisation) hat die
BundesŠrztekammer Richtlinien zur DurchfŸhrung der kŸnstlichen Befruchtung -
auch assistierte Reproduktion genannt - erarbeitet, woran sich die €rzte halten
sollen. Auch der Bundesausschu§ der €rzte und Krankenkassen hat auf der
Grundlage des Sozialgesetzbuches Richtlinien Ÿber Šrztliche Ma§nahmen zur
kŸnstlichen Befruchtung beschlossen. Diese Richtlinien legen die medizinischen
Einzelheiten fŸr eine Behandlung bei Kinderwunsch sowie die Art und den Umfang
der Šrztlichen Ma§nahmen fest.
Hormondefizite
des alternden Mannes
Hormone
und Altern des Mannes
Um das
50. Lebensjahr treten die ersten Alterungserscheinungen auf. Bei der Frau geht
dies auch mit einer deutlichen hormonellen Umstellung einher, wir sprechen von
den Wechseljahren. Beim Mann hingegen herrschen noch Unstimmigkeiten Ÿber die
ZusammenhŠnge des natŸrlichen Alterungsprozesses und mšglicher hormoneller
VerŠnderungen, man spricht dabei von Beschwerden des alternden Mannes. Ein
ausreichender Hormonspiegel, vor allem des wichtigsten mŠnnlichen Hormons -
Testosteron, ist fŸr das kšrperliche und seelische Wohlbefinden des Mannes von
Šu§erster Wichtigkeit. Inwieweit MangelzustŠnde einzelner Hormone auf Kšrper
und Psyche Einfluss haben, ist noch nicht ausreichend geklŠrt.
Mšgliche
Beschwerden
Zahlreiche
Beschwerden werden als alterstypisch gewertet, dabei kann aber auch ein
Zusammenhang zu einem Testosteronmangel bestehen:
Die
Symptome kšnnen sowohl einzeln als auch miteinander auftreten. Hierbei gibt es
unterschiedlich starke AusprŠgungen der Beschwerden, die im Einzelfall auch zu
einer BeeintrŠchtigung der LebensqualitŠt fŸhren kšnnen.
Beginn
der Beschwerden
Im Gegensatz
zur Frau, bei der es zu einer plštzlichen Abnahme der Hormonproduktion kommt,
nimmt die Produktion des Testosterons in Hoden und Nebennieren ab dem 30-35
Lebensjahr des Mannes langsam ab.
In der
obenstehenden Abbildung zeigt sich der langsame und stetige Abfall des
mŠnnlichen Leithormons Testosteron ab dem 35. Lebensjahr. Dieser Hormonabfall
kann, beim Auftreten von Beschwerden, durch eine Blutentnahme untersucht
werden.
Wirkungen
des Testosterons
Das
Testosteron wirkt auf die zuvor genannten Organsysteme in seiner freien Form
(freies Testosteron). Der Ÿberwiegende Teil des Hormons ist im mŠnnlichen
Kšrper jedoch an TrŠgerstoffe gebunden und dann nicht wirksam. Mit zunehmendem
Alter steigt der Anteil an gebundenem Testosteron im mŠnnlichen Blut. In
einigen Organen muss das Testosteron erst in andere Stoffe umgewandelt werden
um seine spezifische Wirkung zu erzielen. Bei Zunahme des Fettgewebes und
steigendem Alter wird Testosteron gesteigert in das weibliche Hormon …stradiol
umgewandelt. Wichtig fŸr einen ausgeglichenen Hormonhaushalt ist somit ein
Gleichgewicht zwischen dem wirksamen Testosteronanteil (freies Testosteron),
dem gebundenen Anteil und dem VerhŠltnis zu anderen Hormonen.
Hormonersatztherapie
beim alternden Mann
Eine
Hormonersatztherapie mit Testosteron bei Alterungsbeschwerden des Mannes muss
nicht generell durchgefŸhrt werden. Nur bei einem messbaren Testosteronmangel
und dem gleichzeitigen Vorliegen von Beschwerden sollte dies durchgefŸhrt
werden, da Testosteron den natŸrlichen Alterungsprozess nicht aufhalten kann.
Andere Hormone (z.B. Kortisol oder Wachstumshormon) sollten bei eindeutigem
klinischen Mangel ebenfalls ersetzt werden.
Testosteron
kann auf verschiedene Arten verabreicht werden; die gebrŠuchlichste und fŸr den
Patienten effizienteste Art ist die intramuskulŠre Gabe von langsam
freisetzendem Testosteron in Spritzen. Andere Mšglichkeiten sind die
Tablettenform und Hautpflaster. Es befinden sich zur Zeit Medikamente in der
Entwicklung, die nach einmaliger Spritzengabe fŸr 3-6 Monate einen
ausreichenden Testosteronspiegel gewŠhrleisten.
Kontraindikationen
zur Hormonersatztherapie
Bei
gesunden Menschen, die durch Testosteron ihre Muskelmasse und die kšrperliche
LeistungsfŠhigkeit erhšhen wollen (Doping), ist eine Hormonersatztherapie nicht
angezeigt.
Bei
bšsartigen Erkrankungen der Prostata und der Brust ist eine Testosterontherapie
verboten (kontraindiziert), bei BlutbildverŠnderungen und unklaren
Prostatabefunden ist zwingend eine weitere AbklŠrung vor der Testosterongabe
angezeigt.
Verhalten
wŠhrend der Hormonersatztherapie
Die
Testosterongabe ist nur unter stŠndiger Šrztlicher Betreuung anzuraten, da
regelmЧige Kontrollen der Blutwerte (Testosteron, rote Blutkšrperchen und
Leberwerte) sowie Prostatakontrolluntersuchungen durchgefŸhrt werden sollten.
Generelle
Empfehlung
Ein
Hormonmangel ist einfach zu korrigieren, er muss jedoch erkannt werden. Helfen
Sie Ihrem Arzt dies zu erkennen, indem Sie Ÿber VerŠnderungen wŠhrend des
Alterns sprechen, denn nur dann kann das Problem erkannt und behandelt werden.
SelbstverstŠndlich kšnnen eine vernŸnftige ErnŠhrung, kšrperliche Bewegung und
die Vermeidung von Alkohol und Nikotin die kšrperliche Fitness unterstŸtzen,
dann wird auch Ihr Hormonspiegel ausgeglichen sein.
Harninkontinenz
Zusammenfassung
Der
unwillkŸrliche, unfreiwillige Harnverlust wird vom Arzt als Harninkontinenz
bezeichnet. Der betroffene Mensch ist au§erstande, den Zeitpunkt des
Wasserlassens selbst zu bestimmen. Dies kann verschiedene Ursachen haben wie
Stšrungen von Harnblase, Harnršhre, Harnblasenschlie§muskel,
Beckenbodenmuskulatur, Nerven, welche diese Organe versorgen, oder eine
vergrš§erte VorsteherdrŸse beim Mann. Die Harninkontinenz ist ein verbreitetes
Leiden, das MŠnner und Frauen aller Altersstufen gleichsam betrifft. Durch die
zunehmende Lebenserwartung kommt dieser Erkrankung immer grš§ere medizinische
und gesellschaftliche Bedeutung zu. Die Zahl der Betroffenen, die medizinische
Hilfe sucht, steigt unter anderem auch durch eine zunehmende AufklŠrung. So
sind in Deutschland etwa 6 Millionen Menschen an einer Harninkontinenz
erkrankt. Oft wird dieses Leiden vom Patienten aus SchamgefŸhl selbst dem Arzt
gegenŸber nicht erwŠhnt. Unangenehme Begleiterscheinungen des unwillkŸrlichen
Harnabgangs kšnnen Geruchsentwicklung und ein Aufweichen der Haut mit mšglichem
Pilzbefall sein. So kommt es hŠufig aus Scham zum RŸckzug der Betroffenen in
die gesellschaftliche Vereinsamung sowie zu starker seelischer und kšrperlicher
Belastung. Freundschaften gehen hierdurch verloren. Der rechtzeitige Besuch
beim Arzt vermag dies zu verhindern, indem er nach einer Befragung und durch
verschiedene Untersuchungsmethoden die Ursache und Form der Harninkontinenz
herauszufinden versucht und daran die Behandlung ausrichten wird. Diese kann
einfache Hygiene-Ma§nahmen, Medikamente, Verhaltenstherapien u. a. bis hin zu
operativen Ma§nahmen umfassen. Dabei ist wŠhrend und nach der Behandlung eine
fortgesetzte Betreuung durch den Arzt wichtig, um den Behandlungserfolg auch
hinsichtlich der Zufriedenheit des Patienten zu kontrollieren.
Bau
und Funktion des ableitenden Harnsystems
Die im
hinteren Bauchraum gelegenen Nieren produzieren den Urin, leiten ihn weiter
durch die Harnleiter in die Harnblase, wo er gesammelt wird bis es zum natŸrlichen
Harndrang kommt und der Mensch daraufhin geplant und kontrolliert Wasser lŠsst.
Voraussetzung
fŸr dieses Funktionieren der Harnausscheidung ist das geordnete Zusammenspiel
von Gehirn, RŸckenmark und Nerven mit den Muskeln des Beckenbodens und der Harnblase
mit ihrem Schlie§muskel am Ausgang zur Harnršhre. Der Weg des Harns fŸhrt dann
weiter durch die Harnršhre, an deren Ende er den Kšrper verlŠsst.
Die
Untersuchungen bei der Harninkontinenz
An erster
Stelle steht das GesprŠch mit dem Arzt. Der Betroffene schildert die
Krankheitszeichen (Symptome), wobei der unfreiwillige Harnabgang typisch ist.
Frauen berichten zudem auch hŠufig Ÿber ein VorfallgefŸhl im Dammbereich. Durch
weitere gezielte Fragen verschafft sich der Arzt dann wichtige Informationen,
die Ÿber den richtigen Einsatz der sich anschlie§enden Untersuchungen
entscheiden. In der Bewertung aller erhobenen Befunde wird letztlich die
nachfolgende Behandlung daraus entwickelt und mit dem Patienten besprochen. Bei
Fragen zur Krankheitsvorgeschichte wie dem Beginn der Erkrankung ist es
besonders wichtig, vorausgegangene Operationen anzugeben. Beim Mann z. B. eine
Operation an der VorsteherdrŸse, bei der Frau z.B. eine GebŠrmutteroperation.
Eine ganz wichtige Frage ist: Wann und unter welchen Bedingungen kommt es zu
unkontrolliertem Harnverlust? Zur Festlegung der Form der Harninkontinenz
gebŸhrt eine besondere Aufmerksamkeit den Organen der ableitenden Harnwege:
Angefangen von der Niere Ÿber die Harnblase bis zur Harnršhre mit ihrer Šu§eren
…ffnung, dabei werden die Šu§eren und inneren Geschlechtsorgane einbezogen
sowie alle anderen Organe in der Nachbarschaft. Nach der kšrperlichen
Untersuchung kšnnen weitere je nach Erfordernis folgen, so die Blutuntersuchung
ergŠnzt mit einer Blutzuckerbestimmung, die tastende Untersuchung durch den
Enddarm zur Beurteilung z. B. der VorsteherdrŸse des Mannes verbunden mit der
Frage: Ist sie vergrš§ert und behindert den ordentlichen Harnabflu§? Bei Frauen
wird eine gynŠkologische Untersuchung ergŠnzend Auskunft geben. Eine
Beurteilung des Urins, eine Ultraschalluntersuchung, die Blasendruckmessung,
Ršntgenaufnahmen und mšglicherweise die Blasenspiegelung (Zystoskopie) spielen
weiter eine wichtige Rolle bei der AbklŠrung der Harninkontinenz. Nachfolgend
werden noch einige der vorgenannten Untersuchungsma§nahmen nŠher erlŠutert:
Die
Urinuntersuchung
Eine durch Bakterien
verursachte BlasenentzŸndung kann fŸr eine Dranginkontinenz verantwortlich
sein. Durch eine einfache Urinuntersuchung kann dies weiter eingegrenzt werden.
Auch die Beurteilung von Zellmaterial im Urin gibt wertvollen Aufschluss.
Die
Ultraschalluntersuchung
Sie ist
eine universelle Methode und wird hŠufig genutzt. Sie ist leicht und schnell
einsetzbar und gibt dem Urologen viele Informationen zur Beurteilung der Organe
im Bauch und im Becken. Sie ist ein všllig schmerzfreies Verfahren. Der Arzt
sieht auf einem Bildschirm ein Bild aus dem Kšrperinneren.
Die
Blasendruckmessung (Zystometrie)
Dies ist
eine der wichtigsten Untersuchungen zur AbklŠrung der Harninkontinenz. Die
Harnblase wird Ÿber einen Katheter mit FlŸssigkeit gefŸllt. WŠhrend des
AuffŸllvorgangs werden die Druckwerte unter den verschiedenen FŸllungszustŠnden
gemessen. Gleichzeitig wird auch im Enddarm gemessen, um Druck von au§erhalb
auf die Harnblase auszuschlie§en. Kombiniert wird die Zystometrie ggf. auch mit
einer Ršntgenbild-Darstellung des Harnabflusses nach EinfŸllen von
Kontrastmittel in die Harnblase; der Patient wird dabei zum Husten
aufgefordert.
Die
Blasenspiegelung (Zystoskopie)
Die
Zystoskopie wird unter šrtlicher BetŠubung oder in Narkose durchgefŸhrt. Das
Zystoskop (sh. Abb.) ist ein Instrument, in dem ein Licht leitendes System mit
einer Lichtquelle verbunden ist. Die DurchfŸhrung einer Blasenspiegelung wird
in der Regel vor geplanten operativen Ma§nahmen durchgefŸhrt. Bei dieser
Untersuchung kann die Harnršhre und die Harnblase gut beurteilt werden. Beim
Mann ist zudem die VorsteherdrŸse teilweise direkt einsehbar.
Durch die
vorgenannten Untersuchungsverfahren wird dem Urologen ermšglicht, die Ursache
des Leidens zu erkennen und eine Einteilung der Harninkontinenz in verschiedene
Stadien vorzunehmen.
Welche
Formen der Harninkontinenz gibt es und welches sind geeignete
Behandlungsma§nahmen?
Die
Belastungsinkontinenz
Sie wird
auch als Stressinkontinenz bezeichnet, weil der Verlust von Urin bei
kšrperlicher Belastung auftritt, z.B. beim Heben oder Tragen schwerer
GegenstŠnde, bei anderen kšrperlichen Anstrengungen wie Laufen, Treppensteigen
oder Aufstehen aus dem Sitzen, beim Husten oder Niesen. Es ist das Hauptmerkmal
dieser Form der Harninkontinenz.
Diesem
liegt eine Funktionsstšrung des Harnršhrenschlie§muskels zugrunde. Oft findet
sich daneben eine SchwŠche auch der Muskulatur des Beckenbodens. Letzteres ist
hŠufig bei Frauen besonders nach Geburten oder bei †bergewicht zu finden. Die
Organe des Beckens verlagern sich dabei nach unten, besonders die Harnblase ist
betroffen. In schweren FŠllen tritt auch der Enddarm und die GebŠrmutter hinab
und es kann zu einem Vorfall kommen.
Die
Stressinkontinenz ist beim Mann eher selten und dann meist durch eine
Verletzung des Schlie§muskels der Blase bedingt, wie sie zum Beispiel nach
einem operativen Eingriff an der VorsteherdrŸse oder nach einem Unfall
auftreten kann.
In jedem
Falle erfordert die Stressinkontinenz eine der Schwere nach angepasste
Behandlung:
Bei
gering ausgeprŠgter Stressinkontinenz - nur bei schwerer kšrperlicher
Anstrengung kommt es zum Urinverlust - kann die Beckenbodengymnastik unter
entsprechender fachlicher Anleitung das Gewebe straffen und stŠrken. Durch eine
solche krankengymnastische Behandlung erfŠhrt auch der
Harnršhrenverschlussmechanismus eine KrŠftigung. Angestrebt wird durch diese
†bungen auch das Training fŸr die willkŸrliche Kontrolle der Harnblase
(Biofeedbacktraining). Erste Erfolge der krankengymnastischen Behandlung werden
oft erst nach einem lŠngeren Zeitraum sichtbar, weshalb auch eine intensive
Mitarbeit des Patienten erforderlich ist. So vergehen nicht selten sechs
Monate, bis eine deutliche Besserung der Krankheitszeichen nachweisbar ist.
Die
elektrische Stimulation der Muskulatur des Beckenbodens kann ergŠnzend
Anwendung finden.
Bei stark
ausgeprŠgter Stressinkontinenz, d. h. Harnverlust bereits bei einfachen
Verrichtungen des tŠglichen Lebens, muss eine Kombination von nicht-operativer
mit einer operativen Behandlung erwogen werden.
Bei
Harnverlust bereits in Ruhe oder im Liegen kann als Mšglichkeit nur eine der
vielfŠltigen operativen Verfahren ins Auge gefasst werden, was hauptsŠchlich
bei Frauen in Betracht kommt. Eine weitere Ma§nahme ist die Anwendung von
Windeln oder die dauerhafte Ableitung des Urins mittels eines Katheters durch
die Bauchdecken. Hierbei ist jedoch besonderes Augenmerk auf Hautreizungen und
Infektionen des Urins zu legen.
Die
Dranginkontinenz
Bei
dieser Form der Harninkontinenz ist der Harnršhrenverschlu§mechanismus zwar
intakt, jedoch liegt eine †beraktivitŠt des Blasenmuskels zugrunde, die sich
darin zeigt, da§ die Harnblase nicht mehr in der Lage ist, eine normale Menge
Urin aufzunehmen, um ihn Ÿber einen lŠngeren Zeitraum zu speichern. Die
Betroffenen leiden unter einem stŠndigen GefŸhl des Harndrangs, den sie nicht
unterdrŸcken kšnnen. Der ungewollte Harnverlust fŸhrt zu hŠufigen
ToilettengŠngen mit der Entleerung von jeweils nur geringen Harnmengen.
Bei der
leichteren Form der Dranginkontinenz spricht man auch von einer Reizblase.
Neben vermehrten ToilettengŠngen ist es jedoch noch mšglich, den Drang des
Wasserlassens zu unterdrŸcken.
Neben dem
Training der Harnblase mit gezieltem EinŸben einer regelmЧigen
Harnblasenentleerung ist bei einer Vielzahl von Patienten durch die Gabe von
bestimmten Medikamenten eine Linderung und Heilung mšglich. Solche Medikamente
wirken auf das Nervensystem, sie nehmen Einfluss auf die Spannung der
Harnblasenmuskulatur. Mit einem Wirkungseintritt der medikamentšsen Therapie
ist aber erst nach etwa vier bis sechs Wochen zu rechnen. Bei guter Mitarbeit
durch den Patienten steht als alternative Behandlung die elektrische Reizung der
Beckenbodenmuskulatur zur VerfŸgung; auch hierbei kann ein halbes Jahr
vergehen, bis ein Erfolg eintritt.
Die
Reflexinkontinenz
Dieser
Form der Harninkontinenz liegt eine Stšrung der Nerven zugrunde, welche
normalerweise verantwortlich sind fŸr ein regelrechtes Wasserlassen. Je nach
Ort der SchŠdigung - Gehirn, RŸckenmark oder Nerven - tritt durch eine spontan
und unbewusst erhšhte TŠtigkeit der Harnblasenmuskulatur die typische
Entleerungsstšrung auf. Es liegen hohe Drucke in der Harnblase vor. Durch diese
teilweise oder komplette Fehlsteuerung von Harnblase und Schlie§muskel kommt es
zu einem unverhofften Harnverlust, den eine betroffene Person nicht mehr zu
kontrollieren vermag. Es kommt zu einem Verbleib von Urin in der Harnblase
(Restharn), der sich mit Keimen infizieren kann. Dies kann der Arzt durch seine
Untersuchungen erkennen und dann behandeln. Krankheiten wie eine Multiple
Sklerose, eine QuerschnittslŠhmung oder auch die SchŸttelkrankheit (Morbus
Parkinson) sind neben anderem Beispiele fŸr solche Nervenkrankheiten.
Zur
Verminderung des erhšhten Drucks in der Harnblase, welcher langfristig eine
SchŠdigung verursachen wŸrde, wird sie regelmЧig mit einem Katheter entleert.
Dies kann der Patient auch selbst erlernen. ZusŠtzlich werden bestimmte Medikamente
verabreicht, welche die †bererregbarkeit und Spannung des Harnblasenmuskulatur
vermindern.
Neuere
Mšglichkeiten sind kontrollierte elektrische Reizungen der Harnblase durch ein
GerŠt, welches unter die Haut gepflanzt werden kann.
Die
†berlaufinkontinenz
Zumeist
ist der Grund fŸr das Vorliegen einer †berlaufblase ein Abflu§hindernis im
Bereich des Harnblasenausgangs wie z.B. eine vergrš§erte VorsteherdrŸse, die
die Entleerungsstšrung hervorruft. Der Blasenmuskel wird durch das unbemerkte
Wachstum der VorsteherdrŸse Ÿberdehnt und es kommt zum "†berlaufen"
der Harnblase und zum unwillkŸrlichen Verlust kleinster Urinmengen. Jeder neue
Tropfen, den die Niere Ÿber die Harnleiter in die Harnblase entlŠsst, fŸhrt
weiter zum "†berlaufen", was der Betroffenen als stŠndiges
"Tršpfeln" beschreibt. Diese Form der Harninkontinenz betrifft dann
auch zumeist mŠnnliche Personen.
In einem
solchen Falle wird ein operatives Vorgehen angestrebt, um dadurch die
Entfernung des Hindernisses zu erreichen. Als Zwischenma§nahme bis zur
Operation wird die Harnblase durch einen Katheter - meist Ÿber die Bauchdecke
eingefŸhrt - entlastet.
Auf die
Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchung bei der Erkennung einer vergrš§erten
VorsteherdrŸse beim Manne sei an dieser Stelle hingewiesen.
Spezielles
zu den operativen Behandlungsmšglichkeiten
Jede Form
der Harninkontinenz bedarf einer individuellen Behandlung. Es ist zwischen
nichtoperativer und operativer Behandlung zu unterscheiden.
Als
operatives Vorgehen bei der Harninkontinenz der Frau bietet sich bei
bestehender BeckenbodenschwŠche mit Blasensenkung und Senkung der inneren
Geschlechtsorgane (Blasen-, GebŠrmutter-, Scheidenvorfall) eine korrigierende
Operation an. Dieser Eingriff kann sowohl durch einen Unterbauchschnitt als auch
von der Scheide aus vorgenommen werden. Neueste Operationstechniken ermšglichen
auch einen ambulanten Eingriff mit minimal-invasiver Therapie und geringer
Belastung fŸr die Betroffene. Allerdings gibt es noch keine Langzeitergebnisse.
Bei
Fehlbildungen des harnableitenden Systems oder bei Zustand nach entzŸndlichen
Erkrankungen oder operativen Eingriffen im Beckenbereich liegt in seltenen
FŠllen eine vollstŠndige Harninkontinenz vor. Hier ist eine operative
Behandlung nštig, die im Einzelfalle auf die zugrunde liegende Problematik
zugeschnitten ist.
Extrem
selten wird es erforderlich sein, den Harn Ÿber den Darm abzuleiten. HierfŸr
stehen bestimmte Operationstechniken zur VerfŸgung. Diese Eingriffe werden an
speziellen urologisch-operativen Zentren mit entsprechender Erfahrung auf dem
Gebiet der Chirurgie von Ersatz-Harnblasen durchgefŸhrt.
Ist
die Harninkontinenz vermeidbar?
Nicht in
allen FŠllen kann das Auftreten einer Harninkontinenz vermieden werden. Jedoch
kšnnen insbesondere Frauen rechtzeitig entsprechende Ma§nahmen wie
Gewichtsreduktion bei †bergewicht oder Beckenbodengymnastik nach Geburten
ergreifen, um der Harninkontinenz vorzubeugen. Durch eine Gewichtsreduktion
wird insgesamt der Druck auf den Beckenboden verringert. Liegt eine beginnende
BeckenbodenschwŠche vor mit nur gelegentlich auftretender Harninkontinenz,
sollten schwere kšrperliche Arbeiten vermieden werden. Um einer Verschlimmerung
vorzubeugen, sollte in jedem Fall der Rat des Urologen eingeholt werden.
Vorbeugende Untersuchungen beim Mann wie bei der Frau sind zu empfehlen.
Insbesondere sollte heutzutage kein Mensch mehr aus Scham den Weg zum Arzt
scheuen, um frŸhzeitig Ma§nahmen zur Verhinderung einer Harninkontinenz zu
ergreifen.
Die
Harninkontinenz ist in den meisten FŠllen heilbar bzw. deutlich zu verbessern.
Wichtig ist jedoch eine Untersuchung durch den Urologen mit anschlie§ender
Behandlung.
Nierenzellkarzinom
Das
Nierenzellkarzinom ist der dritthŠufigste urologische Tumor. MŠnner erkranken
doppelt so hŠufig wie Frauen. Meistens wird der Tumor im Alter zwischen 40 und
60 Jahren entdeckt und nur noch wenige Patienten weisen die klassischen
Symptome auf wie Blut im Urin, Flankenschmerzen, eine tastbare Geschwulst im
Oberbauch, oder VerŠnderungen der Blutwerte, die dann zur Diagnose eines
Nierentumors fŸhren. Die meisten Nierentumoren werden heute zufŠllig bei
Ultraschalluntersuchungen oder in der Computertomographie entdeckt, die oft aus
ganz anderen GrŸnden durchgefŸhrt werden.
Welche
Untersuchungen sind notwendig?
Besteht der
Verdacht, dass ein Tumor an der Niere vorliegt, werden neben der kšrperlichen
Untersuchung, Urin- und Blutuntersuchungen weitere Untersuchungen notwendig.
Durch
Ultraschall und durch eine Computertomographie lŠsst sich schon mit sehr hoher
Sicherheit ein Tumor bestŠtigen oder ausschlie§en. Gleichzeitig kann durch
diese Untersuchungen festgestellt werden, ob es zu einer Streuung in andere
Organe gekommen ist und ob die zweite Niere eine normale Funktion besitzt. Bei
weiterhin unklaren Befunden sind evtl. weitere Untersuchungen, z.B. die
Kernspintomographie, notwendig.
Behandlung
Wurde ein
Nierenzellkarzinom festgestellt, ist eine operative Behandlung notwendig. Auch
wenn durch aufwendige Untersuchungen ein unklarer Befund an der Niere nicht
sicher beurteilt werden kann, mu§ die Niere operativ freigelegt und evtl. durch
eine Gewebeprobe eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Dieses Vorgehen ist
notwendig, um keinen bšsartigen Tumor zu Ÿbersehen, der ansonsten zu diesem
Zeitpunkt sehr gut zu behandeln gewesen wŠre und durch Zeitverlust dann in ein
ungŸnstigeres Stadium Ÿbertritt.
1.
Operative Entfernung der Niere
Wenn ein
bšsartiger Tumor des Nierengewebes festgestellt worden ist und eine zweite
gesunde Niere vorhanden ist, besteht die Standardtherapie in der Entfernung der
tumortragenden Niere. Dabei wird die Niere mit dem umgebenden Fettgewebe, der
angrenzenden Nebenniere und den šrtlichen Lymphknoten entnommen. Der Schnitt,
den der Operateur wŠhlt, kann am Bauch oder in der Flanke liegen. Da eine gesunde
zweite Niere vorhanden ist, sind hinsichtlich der Nierenfunktion keine
EinschrŠnkungen zu erwarten, da die verbliebene Niere die komplette
Nierenfunktion Ÿbernimmt.
In
bestimmten FŠllen kann auf die gleichzeitige Entfernung der Nebenniere
verzichtet werden.
2.
Organerhaltende Operation
Bei
fehlender oder funktionsgestšrter zweiter Niere besteht die Mšglichkeit einer
organerhaltenden Operation, wobei nur der Tumor selbst mit einem
Sicherheitssaum aus der Niere entfernt wird. Nach neuen Erkenntnissen ist eine
organerhaltende Operation ohne erhšhtes Risiko fŸr den Patienten bei kleinen
Tumoren unter 4 cm mšglich, auch wenn eine gesunde zweite Niere vorhanden ist.
Ob eine solche Operation bei Ihnen mšglich ist, wird Ihr Operateur ausfŸhrlich
mit Ihnen eršrtern, da nur bestimmte Patienten dafŸr in Frage kommen. In
spezialisierten Kliniken werden Nierentumore auch laparoskopisch
("Knopflochchirurgie") operiert. Dieses Verfahren ist noch kein
Standardverfahren, da Ÿber den endgŸltigen Nutzen fŸr den Patienten noch keine
abschlie§ende Beurteilung mšglich ist.
3.
Medikamentšse Therapie
Eine
medikamentšse Therapie (z.B. Immuntherapie) ist nur dann zu erwŠgen, wenn durch
den Nierentumor bereits eine Streuung (Metastasen) in den Kšrper stattgefunden
hat, da durch eine Operation auch der Metastasen meist keine Heilung erreichbar
ist. Die Beratung und DurchfŸhrung derartiger Therapien erfolgt durch Ihren
Arzt.
Nachsorge
Die
Operation eines Nierentumors ist als mittelschwere Operation einzuschŠtzen, so
da§ in der Regel mehrere Tage stationŠrer Aufenthalt notwendig sind. Nach der
Entlassung erfolgt in kurzem Abstand eine Nachschau zur †berprŸfung des
Heilungsverlaufes. Generell folgt dann eine sogenannte Tumornachsorge fŸr jeden
Patienten, die nach einem festen Programm durch Ihren behandelnden Arzt
durchgefŸhrt wird. Durch regelmЧige Untersuchungen (kšrperliche Untersuchung,
Ultraschall- und Ršntgenuntersuchungen) soll eine mšgliches Wiederauftreten der
Erkrankung rechtzeitig entdeckt werden Ein Wiederauftreten der Erkrankung ist
auch nach erfolgreicher Entfernung des Nierentumors nach Jahren mšglich. Wir
empfehlen Ihnen deshalb dringend, die mit Ihrem behandelnden Arzt festgelegten
Nachsorgetermine einzuhalten.
Hodenkarzinom
Zusammenfassung
Der
Hodenkrebs (Hodenkarzinom) ist eine bšsartige Geschwulsterkrankung des Hodens
und tritt somit nur beim Mann auf. Bei zwanzig- bis drei§igjŠhrigen MŠnnern ist
er der hŠufigste bšsartige Tumor. Weltweit ist eine zunehmende HŠufigkeit an
Neuerkrankungen zu verzeichnen - auch in Deutschland.
Ein
hšheres Risiko, daran zu erkranken haben MŠnner, bei denen wŠhrend ihrer
vorgeburtlichen Entwicklung einer oder beide Hoden nicht die korrekte Lage im
Hodensack eingenommen haben. Deswegen wird dies heute bei den kinderŠrztlichen
Vorsorgeuntersuchungen geprŸft. Bei nicht korrekter Lage ist vor dem zweiten
Geburtstag eine Operation zu empfehlen, in manchen FŠllen ist eine Hormongabe
erfolgreich.
Hodentumoren
haben wenig auffŠllige Krankheitszeichen, weswegen eine abtastende Selbstuntersuchung
der Hoden vor allem bei vorgenanntem Risiko, letztlich jedoch fŸr alle MŠnner
ratsam ist.
Nach den
Šrztlichen Untersuchungen des Mannes und anhand einer Stadieneinteilung der
bšsartigen Hodentumoren leitet der Arzt die spezielle Behandlung ab, welche
Ÿblicherweise in speziellen Einrichtungen mit Erfahrung bezŸglich dieser
Erkrankung durchgefŸhrt wird.
FŸr alle
Betroffenen mit Hodenkrebs gibt es Behandlungsmšglichkeiten. Die meisten MŠnner
kšnnen mit den zur VerfŸgung stehenden Behandlungsmethoden geheilt werden.
Vier
verschiedene Behandlungsmšglichkeiten werden angewandt:
Operation
Strahlentherapie
Chemotherapie
Knochenmarkstransplantation
Die
Heilungsaussichten und die Wahl der Behandlung sind sehr eng mit damit
verbunden, in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet, ob noch innerhalb
der Hoden oder ob bereits an anderen Stellen des Kšrpers Absiedlungen vorhanden
sind.
Bau
und Funktion des Hodens
Ein
linker und ein rechter Hoden gehšren zu den Šu§eren Geschlechtsorganen des
Mannes und befinden sich normalerweise in einem Hautsack am Unterleib. Hierhin
wandern sie wŠhrend der menschlichen Entwicklung aus dem Bauchraum kommend.
Manchmal ist diese Wanderung unvollstŠndig und ein oder beide Hoden befindet
sich an anderer Stelle zum Beispiel in der Leistenregion oder sogar noch
innerhalb des Bauchraumes. Dies heute rechtzeitig vor dem zweiten Geburtstag zu
erkennen gehšrt zur Aufgabe des Kinderarztes im Rahmen des Vorsorgeprogramms.
Jeder
Hoden wird, wie jedes andere menschliche Organ auch, mit Blut versorgt.
Arterien bringen ihm frisches, sauerstoffreiches Blut, Venen schaffen
verbrauchtes, weniger sauerstoffreiches Blut wieder fort. Nerven kommen aus dem
RŸckenmark zum Hoden. Besondere Leitungsbahnen sind die LymphgefЧe mit den
Lymphknoten, in ihnen flie§t Gewebswasser aus dem Hodensack entlang der
Leistenregion und der gro§en Kšrperschlagader zurŸck in das Blut. Die Hoden
werden auch als KeimdrŸsen bezeichnet und sind vergleichbar mit den Eierstšcken
bei der Frau. Eine KapselhŸlle aus Bindegewebe umgibt sie. Ein Hoden wiegt etwa
zwanzig bis drei§ig Gramm und der Rauminhalt betrŠgt etwa fŸnfzehn bis zwanzig
Milliliter. In den mŠnnlichen KeimdrŸsen werden die Geschlechtshormone und die
Spermien gebildet, letztere gelangen durch enge KanŠlchen zunŠchst in den
hinter dem Hoden liegenden Nebenhoden und von dort weiter durch die
VorsteherdrŸse (Prostata) in die Harnršhre und Penis nach au§en.
Innerhalb
des Hodens befinden sind verschiedene Typen von Zellen, die unterschiedliche
Aufgaben haben, zum Beispiel die Produktion der Geschlechtshormone oder die der
Spermien. Diese Tatsache spielt auch bei Entwicklung des Hodenkrebses eine
Rolle, denn je nach Zelltyp werden die Hodenkrebse in den Typ der Seminome oder
den Typ der Nicht-Seminome eingeteilt. Eine Einteilung, welche fŸr die
Ableitung spezieller Behandlungsma§nahmen sowie bei Aussagen zu
Heilungsaussichten fŸr den Arzt sehr hilfreich ist.
Die
Krankheitszeichen und die Untersuchungen beim Hodenkrebs
Die
Krankheitszeichen beim Hodenkrebs sind nicht sehr typisch und damit tŸckisch,
weil sie hŠufig verharmlost werden. Manchmal findet der Mann die VerŠnderungen
am Hoden selbst. Die auffŠlligsten Zeichen sind eine schmerzlose Schwellung
oder eine VerhŠrtung eines Hodens, was immer der AbklŠrung durch einen Arzt
bedarf.
Nach
einer Befragung des Patienten wird der Arzt den Hodensack abtasten, dann den
gesamten Kšrper untersuchen mit besonderem Augenmerk auf die Hoden und Gebiete,
welche Ausbreitungswege von Absiedelungen (Metastasen) einer bšsartigen
Hodengeschwulst sind, so besonders die Leistenregionen, der Bauchraum und sogar
der Hals.
FŸhlt
sich der Hoden nicht normal an, wird sich an die kšrperliche Untersuchung eine
Ultraschalluntersuchung anschlie§en, welche durch Schallwellen ein Bild vom Inneren
der Hoden erzeugt.
Bleiben
Unklarheiten bei diesen Untersuchungen, so ist der schnellste Weg zur KlŠrung
ein kurzer operativer Eingriff, bei dem der erkrankte Hoden freigelegt und
begutachtet wird. Zudem bietet diese Ma§nahme auch eine Abgrenzung zu anderen
Erkrankungen des Hodens wie Verletzungen oder Hodenverdrehung.
Besteht
der Verdacht auf eine bšsartige Hodengeschwulst fort, werden ergŠnzende
Untersuchungen erforderlich, um eine mšgliche Ausbreitung von Absiedelungen
(Metastasen) zu erkennen mittels Ršntgenaufnahmen der Lunge,
Ršntgenschichtuntersuchungen (Computertomographie) des Bauchraumes, Beckens und
der Lunge. Im Einzelfall werden besondere Fragen mit weiteren Apparaten geklŠrt
werden. Alle aufgefŸhrten Untersuchungen sind fŸr das weitere
Behandlungskonzept richtungweisend.
Laboruntersuchungen
Eine
Blutuntersuchung wird allgemein immer gemacht und durch die Bestimmung
spezieller Eiwei§e im Blut ergŠnzt. Diese Eiwei§e kšnnen den bestimmten Typen
bšsartiger HodengeschwŸlste zugeordnet werden, da sie von diesen in verŠnderter
Menge gebildet werden:
Beim Typ
Nicht-Seminom
Das
Alpha-Fetoprotein (AFP)
die
Plazentare-Alkalische-Phosphatase (PIAP)
Beim Typ
Seminom:
Die
Lactatdehydrogenase (LDH)
das
Humane Choriongonadotropin (HCG)
ErwŠhnenswert
ist die Tatsache, dass in fŸnf Prozent der FŠlle mit gesichertem Hodentumor der
andere Hoden untypische Zellen in sich birgt, welche Vorstufen von bšsartigen
GeschwŸlsten sein kšnnen, so dass sich mancherorts auch zur Entnahme und
mikroskopischen Begutachtung von Gewebeproben des scheinbar nicht betroffenen
Hodens entschieden wird.
Die
Stadien des Hodenkrebses
Die
vorausgegangenen Untersuchungen geben dem Arzt wichtige Hinweise zur Festlegung
eines Behandlungskonzepts. Als Hilfe dient dabei die Einteilung der Erkrankung
in Stadien, obgleich dies nur Grundlage der besten Entscheidung zur richtigen
Behandlung in jedem Einzelfall ist:
Stadium I
des Hodenkrebses
Die
bšsartige Geschwulst ist auf den Hoden innerhalb seiner KapselhŸlle begrenzt;
es liegen keine Absiedlungen im Kšrper vor.
Stadium
II des Hodenkrebses
Die
bšsartige Geschwulst ist auf den Hoden innerhalb seiner KapselhŸlle begrenzt;
aber es liegen Absiedlungen (Metastasen, TochtergeschwŸlste) in den Lymphknoten
des Bauchraums vor.
Stadium
III des Hodenkrebses
Die
bšsartige Geschwulst ist nicht mehr auf den Hoden begrenzt, sondern hat die
Begrenzung der KapselhŸlle durchbrochen; sie hat sich weiterhin Ÿber die
Lymphknoten hinaus im Kšrper ausgebreitet. Es kšnnen sich Absiedlungen in Organen
gebildet haben, die sich weit entfernt von den Hoden befinden zum Beispiel in
der Leber oder in der Lunge.
Bei den
Stadien I und II spricht man auch von den sogenannten FrŸhstadien der
Erkrankung mit guten Heilungsaussichten von Ÿber neunzig Prozent.
Die
Behandlung des Hodenkrebses
Vor
Beginn einer Behandlung des Hodenkrebses ist mit dem meist noch jŸngeren Mann
mit eventuell bestehendem Kinderwunsch die Entnahme und Konservierung von
Sperma zu besprechen und dies mit ihm gemeinsam vorzubereiten. Die
Konservierung ist Ÿber viele Jahre mšglich. Das Sperma kann dann spŠter zur
kŸnstlichen Befruchtung bei Kinderwunsch verwendet werden.
FŸr alle
Betroffenen mit Hodenkrebs gibt es Behandlungsmšglichkeiten. Die meisten
Patienten kšnnen mit den zur VerfŸgung stehenden Behandlungsmethoden geheilt
werden. Vier verschiedene Behandlungsmšglichkeiten werden allein oder in
kombiniert angewandt:
Die
Operation mit Entfernung der Krebsgeschwulst des Hodens
die
Strahlentherapie unter Verwendung von Ršntgenstrahlen oder anderen
hoch-energetischen Strahlen, um die Krebszellen abzutšten
die
Chemotherapie unter Verwendung von Medikamenten zur Abtštung der Krebszellen
die
Knochenmarkstransplantation als neuere Ma§nahme
Die
operative Ma§nahme ist die allgemein angewandte Behandlungsmethode bei den
meisten Stadien der Hodenkrebserkrankung. Der Arzt entfernt dabei den Krebs,
indem er einen oder beide Hoden mittels eines Schnitts in der Leiste entnimmt.
Einige der benachbarten Lymphknoten im Bauchraum werden unter UmstŠnden mit
entfernt. Der Eingriff entspricht somit einer einseitigen bzw. beidseitigen
Kastration des Mannes.
Die
Strahlenbehandlung arbeitet mit energiereichen Strahlen, um die Krebszellen
abzutšten und den Tumor schrumpfen zu lassen. Die Strahlenbehandlung erfolgt
normalerweise mit einem BestrahlungsgerŠt, das von au§en auf den Kšrper
einwirkt.
Die
Chemotherapie benutzt Medikamente, um die Krebszellen abzutšten. Die Therapie
kann durch Tabletteneinnahme erfolgen oder wird durch direkte Gabe ins Blut dem
Kšrper zugefŸhrt. Mit dem Blutstrom gelangt der Wirkstoff in alle Regionen des
Kšrpers und erreicht somit alle die Krebszellen, die sich au§erhalb der Hoden
befinden (Metastasen, Absiedlungen).
Die
Knochenmarkstransplantation ist eine neuere Behandlungsmethode. FŸr die
Transplantation von Knochenmark wird dem Betroffenen selbst ein Teil des
Knochenmarkes entnommen. Dieses Knochenmark, in dem sich mšglicherweise
Krebszellen befinden, wird mit Medikamenten behandelt und schlie§lich
eingefroren. Der Patient wird hochdosiert mit Chemotherapeutika und evtl.
zusŠtzlicher Strahlentherapie behandelt, um alle im Knochenmark verbliebenen
Krebszellen zu zerstšren. Das zuvor eingefrorene Knochenmark wird dann nach dem
Auftauen durch direkte Gabe ins Blut dem Patienten zurŸckgegeben, um sein
zerstšrtes Knochenmark zu ersetzen.
Die
Behandlung nach Stadien
Bei der
Planung der Behandlung nimmt Arzt der aufgrund der vielfŠltigen
Voruntersuchungen eine Einteilung des Hodenkrebses in Stadien vor, welche die
Erkenntnisse der mikroskopischen Begutachtung der Geschwulst berŸcksichtigt:
Seminome oder Nicht-Seminome. Die Seminome reagieren dabei empfindlicher auf
Strahlen; Nicht-Seminome umfassen anderseits auch seltenere Hodenkrebse.
Weiter
werden in der Behandlung des Hodenkrebses das Alter des Patienten und seine
Verfassung berŸcksichtigt.
Eine
standardmЧige Behandlung wird stets in Betracht gezogen werden aufgrund von
Erfahrungen, die wissenschaftlich belegt sind. Aber nicht alle Patienten kšnnen
mit einer Standardtherapie geheilt werden, und manche Standardbehandlungen
haben unter UmstŠnden mehr Nebenerscheinungen als gewŸnscht.
Behandlung
Stadium I - Hodenkrebs
Die
Behandlung hŠngt davon ab, wie die Krebszellen mikroskopisch beschaffen sind,
dass hei§t welcher Zelltyp vorliegt. Liegt der Typ Seminom vor, wird die
Behandlung vorrangig die Operation sein mit Entfernung des Hodens nebst dem
Samenstranggebilde bis in Hšhe der Leiste (radikale Leisten-orchiektomie),
gefolgt von einer Šu§eren Strahlentherapie der Lymphknoten im Bauchraum.
1. Wurde
der Typ Nicht-Seminom festgestellt gibt es folgende Behandlungsmšglichkeiten:
Die radikale Hodenentfernung nebst Samenstrang und die Entfernung einiger
Lymphknoten aus dem Bauchraum (Lymphknotenresektion). Mšglicherweise kann die Operation
unter Erhaltung der ZeugungsfŠhigkeit erfolgen.
2. Die
alleinige radikale Hodenentfernung nebst Samenstrang gefolgt von grŸndlichen
Nachuntersuchungen binnen zwei Jahren zwecks rechtzeitiger Erkennung eines
Wiederauftretens.
Behandlung
Stadium II - Hodenkrebs
Auch in
diesem Stadium wird die Einteilung in den Typ Seminom oder Nicht-Seminom
gemacht.
Beim
Seminom-Typ wird zur Behandlung jetzt weiter unterschieden :
Seminom
ohne tastbare, vergrš§erte Lymphknoten im Bauchraum; die Harnleiter, welche den
Urin von den Nieren in die Harnblase leiten, werden nicht durch vergrš§erte
Lymphknoten eingeengt.
(ANMERKUNG: SIND BEI DIESER ERKRANKUNG VERGR…§ERTE
LYMPHKNOTEN TASTBAR, GEHT MAN VON EINER ABSIEDELUNG DES HODENKREBSES IN DIESE
LYMPHKNOTEN AUS.)
Es
erfolgt mšglicherweise die radikale Hodenentfernung nebst Samenstrang. Eine
Šu§ere Strahlenbehandlung mit Bestrahlung der Lymphknoten des Bauchraums
schlie§t sich an.
Seminom
mit tastbar vergrš§erten Lymphknoten im Bauchraum; die Harnleiter, welche den
Urin von den Nieren in die Harnblase leiten, werden durch vergrš§erte
Lymphknoten verlegt und ggfs. komplett verschlossen. Auch eine
compu-ter-tomographische Un-tersuchung kann diese Vergrš§erung anzeigen.
Es
erfolgt die radikale Hodenentfernung nebst Samenstrang und eine
Strahlenbehandlung oder eine Chemotherapie.
Beim
Nicht-Seminom-Typ wird jetzt weiter unterschieden:
Die
radikale Hodenentfernung nebst Samenstrang und die Entfernung der Lymphknoten
im Bauchraum (Lymphkno-tenresektion). Der Arzt wird den Patienten anschlie§end
monatlich kšrperlich untersuchen, Blutuntersuchungen vornehmen, die Lunge
ršntgen und eine Coputertomographie des Bauchraumes durchfŸhren. Sollten sich
hierbei AuffŠlligkeiten ergeben, erhalten die Patienten mšglicherweise noch
eine Chemotherapie.
Die
radikale Hodenentfernung nebst Samenstrang und Lymphknotenentfernung, gefolgt
von einer Chemotherapie; Bluttests und Ršntgenuntersuchungen der Lunge mŸssen
im ersten Jahr nach der Operation monatlich durchgefŸhrt werden.
Computertomographische Untersuchungen kšnnen ebenfalls regelmЧig erfolgen.
Die
radikale Hodenentfernung nebst Samenstrang und Lymphknotenentfernung, gefolgt
von einer Chemotherapie; sollte nach durchgefŸhrter Chemotherapie die
Ršntgenuntersuchung einen RŸckfall ergeben, wŠre eine erneute Operation
notwendig. Nach dieser Operation folgt eine monatliche Nachuntersuchung mit
Bluttests, Lungen-Ršntgenuntersuchung und computertomographischen
Untersuchungen. In manchen FŠllen wird eine Chemotherapie vor der radikalen
Hodenentfernung durchgefŸhrt.
Behandlung
Stadium III - Hodenkrebs
Auch in
diesem Stadium wird die Einteilung in den Typ Seminom oder Nicht-Seminom
gemacht.
Beim
Seminom-Typ in diesem Stadium wird die radikale Hodenentfernung nebst
Samenstrang durchgefŸhrt, gefolgt von einer Chemotherapie.
Beim
Nicht-Seminom-Typ stehen folgende Mšglichkeiten der Behandlung zur VerfŸgung
Die
Chemotherapie
die
Chemotherapie gefolgt von einem operativen Eingriff, welcher alles Gewebe
entfernt, das auf bšsartig erkrankte Zellen schlie§en lŠsst. Bleiben erkrankte
Zellen zurŸck, erhalten die Betroffenen mšglicherweise ergŠnzende Chemotherapie
Spezielles
und Probleme der Behandlung des Hodenkrebses
Viele an
Hodenkrebs erkrankte MŠnner weisen bereits vor Beginn einer Behandlung nicht
normale oder eine verminderte Zahl an Spermien auf. Dies kann bereits Ursache
einer Unfruchtbarkeit sein. Auch die vorgenannten Behandlungsma§nahmen nehmen
in unterschiedlichem Ma§e Einfluss auf die ZeugungsfŠhigkeit. Die Mšglichkeit
der Konservierung von Spermien des betroffenen Mannes vor dem Beginn der
Behandlung sollte im GesprŠch mit dem Arzt besprochen und ggfs. durchgefŸhrt
sein.
Spermien
kšnnen bis zu sechs Wochen nach der Strahlenbehandlung SchŠden an den
Erbkšrperchen (Chromosomen) aufweisen, deshalb ist unbedingt eine
EmpfŠngnisverhŸtung wŠhrend dieser Zeit durchgefŸhrt werden. Eine
Strahlentherapie kann andererseits aber auch noch nach Jahren zur
Unfruchtbarkeit fŸhren.
Bei einem
nur durch Operation geheilten Mann bestehen, wenn mindestens ein Hoden intakt
bleibt, gute Aussichten auf eine ungestšrte Fruchtbarkeit, denn ein Hoden
allein vermag durchaus ausreichend Spermien zu produzieren.
Die
Medikamente, die bei der Chemotherapie eingesetzt werden, beeintrŠchtigen
ebenfalls bevorzugt die Fruchtbarkeit des Mannes, aber es kšnnen unter anderem
auch Erkrankungen der wei§en Blutkšrperchen (LeukŠmien) oder eine
Verschlechterung der Nierenleistung vorkommen.
Insgesamt
ist das Ausma§ einer SchŠdigung der Spermien durch die spezielle Behandlung
beim Hodenkrebs entscheidend, wobei Strahlen- und Chemotherapie die grš§ten
negativen Auswirkung haben.
Heilungsaussichten,
Nachsorge, Vorbeugung beim Hodenkrebs
FŸr die
Nachsorge ist die Kenntnis wichtig, das ein Wiederauftreten des Hodenkrebses
meist binnen der ersten zwei Jahre nach der Behandlung zu erwarten ist, so dass
wŠhrend dieses Zeitraums die Untersuchungstermine etwa alle drei Monate sind,
danach etwa alle sechs Monate. In jedem Einzelfall kann aber von dieser Regel
abgewichen werden!
Die oben
unter den Laboruntersuchungen aufgefŸhrten Eiwei§e stellen fŸr den jeweiligen
Typ eines Hodenkrebses sogenannte Anzeiger im Blut (Marker) dar und bieten im
Rahmen der Nachsorge wertvolle Hilfe. Sie werden bei Nicht-Seminomen (AFP und
HCG) und bei Seminomen (LDH und PIAP) bestimmt und kšnnen dem Arzt den
aktuellen Verlauf der Krebserkrankung anzeigen, bevor er ihn tasten oder
mittels Apparaten nachweisen kann. Wichtig ist jedoch auch die Kenntnis, dass das
Nichtvorhandensein eines Markers im Blut ein neuerliches Geschwulstwachstum
nicht ausschlie§t!
Die
jeweils eingesetzten Methoden im Rahmen der Nachsorge entsprechen denen wie vor
der Behandlung. Am hŠufigsten sind, neben der Befragung und kšrperlichen
Untersuchung, Blutuntersuchungen, Ršntgenbild der Lunge, Ultraschall- oder eine
Computertomographie (CT) des Kšrpers.
Je nach
dem Ergebnis einer Nachuntersuchung wird der Arzt nach Absprache mit dem
betroffenen Mann weitere Schritte einleiten oder die Nachsorge regelhaft
weiterfŸhren.
HŠufig
kommt bei einem RŸckfall der Erkrankung eine Chemotherapie in Betracht.
Die
Heilungsraten bei den bšsartigen HodengeschwŸlsten sind gut bei den Stadien I
und II (FrŸhstadien) und liegen Ÿber neunzig Prozent; alle FrŸhstadien vom Typ
des Nicht-Seminoms sogar fast einhundert Prozent.
Es ist
beschrieben, dass ein kleiner Teil - unter fŸnf Prozent - von MŠnnern, die
zunŠchst am Hodenkrebs geheilt sind, binnen fŸnfundzwanzig Jahren am gesunden
Hoden an Krebs erkranken.
Es wird
empfohlen, dass MŠnner bis zum vierzigsten Lebensjahre sich selbst untersuchen
und bei einer typischen VerŠnderung einen Arzt um Rat fragen. Es gibt jedoch
hierfŸr noch kein staatliches Programm zur Vorsorge.
Prostatakarzinom
Zusammenfassung
Das
Prostatakarzinom ist der zweithŠufigste Tumor des Mannes nach dem 50.
Lebensjahr. Entscheidend fŸr eine Heilung ist die frŸhzeitige Erkennung des
Prostatakarzinoms. In Deutschland wird hierzu die Vorsorgeuntersuchung ab dem
45. Lebensjahr angeboten. Ein nicht unerheblicher Anteil der Prostatakarzinome
ist ohne Krankheitszeichen und bleibt zu Lebzeiten unerkannt. Therapeutisch
stehen Operation, Strahlentherapie neben anderem wie Hormontherapie zur
VerfŸgung und haben jeweils in bestimmten Stadien der Erkrankung ihre
Berechtigung wie auch das Alter der betroffenen Person spielt eine Rolle. Die
Heilungsaussichten sind im frŸhen Stadium der Erkrankung gut. Bei der weiteren
†berwachung des Behandlungserfolgs kommt der Bestimmung des PSA Wertes im Blut
eine entscheidende Bedeutung zu.
Anatomie
und Funktion der Prostata
Die
Prostata ist ein Teil der inneren Geschlechtsorgane des Mannes. Sie liegt am
†bergang der Blase zur Harnršhre.
Sie ist
eine DrŸse und bildet einen Teil der SamenflŸssigkeit, die Ÿber AusfŸhrungsgŠnge
in die Harnršhre entleert wird. Die mŠnnlichen Geschlechtshormone spielen beim
Wachstum der Prostata eine wesentliche Rolle. So kann ihre Beeinflussung
therapeutisch genutzt werden. In der Prostata wird ein Stoff gebildet
(prostataspezifisches Antigen, PSA), der nicht nur in der SamenflŸssigkeit
nachzuweisen ist, sondern ebenso im Blut, was den vereinfachten Nachweis dort
ermšglicht. Bei Patienten mit einem Prostatakarzinom ist der PSA Wert erhšht.
So spielt das PSA bei der FrŸherkennung des Prostatakrebses eine entscheidende
Rolle.
Was
ist ein Prostatakarzinom?
Das
Prostatakarzinom ist die bšsartige Neubildung des ProstatadrŸsengewebes. Es
entsteht meist in der Šu§eren Region der DrŸse, so dass es bei der Untersuchung
mit dem Finger vom Enddarm her leicht getastet werden kann. TumorverdŠchtig
sind dabei verhŠrtete Knoten, die der Arzt fŸhlen kann.
Im
FrŸhstadium kann der Tastbefund jedoch všllig unauffŠllig sein und Beschwerden
treten nicht auf, so dass der Vorsorgeuntersuchung grš§te Bedeutung zukommt.
Das
Prostatakarzinom neigt dazu, sich Ÿber seine eigene begrenzende Kapsel hinaus,
entlang der Nervenfasern, in Lymphbahnen und -knoten sowie in die Knochen
auszubreiten. In letzteren bilden sich Absiedlungen (TochtergeschwŸlste,
Metastasen), welche zu spontanen KnochenbrŸchen fŸhren kšnnen. Das blutbildende
Knochenmark wird dabei verdrŠngt. Neben diesem Ausbreitungsverhalten spielt
auch die feingewebliche AusprŠgung (Differenzierung) des Prostatakarzinoms eine
entscheidende Rolle bei der spŠteren Therapiewahl, weswegen der Arzt die
Entnahme einer Gewebeprobe anstrebt.
Auch das
Prostatakarzinom unterliegt mehr oder weniger einer hormonellen Steuerung durch
mŠnnliche Geschlechtshormone und ist durch einen Entzug dieser Hormone zu
beeinflussen.
FrŸherkennung,
Symptome und Diagnostik des Prostatakarzinoms
Eine
frŸhzeitige Erkennung des Prostatakarzinoms vor dem Auftreten von Symptomen ist
mit entscheidend fŸr die Heilungsaussichten, denn Symptome sind meist bereits
Hinweis auf ein fortgeschrittenes Stadium. GrundsŠtzlich sollte der erste
Schritt zur FrŸherkennung die Vorsorgeuntersuchung sein, die in Deutschland ab
dem 45. Lebensjahr angeboten und von den Krankenkassen bezahlt wird. Sie
enthŠlt jedoch nur die Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm. Als
Verfahren mit besserer Aussagekraft bietet sich die Bestimmung des PSA-Wertes
im Blut an. Ist der Wert hier erhšht, wird vom Urologen eine
Ultraschalluntersuchung durch den Enddarm angestrebt, wobei gleichzeitig
Gewebeproben mit feiner Nadel schmerzarm entnommen werden kšnnen. Wird in den
Gewebeproben ein Prostatakarzinom festgestellt, folgen weiterfŸhrende
Untersuchungen, die der AbklŠrung der Ausbreitung des Prostatakarzinoms dienen
wie zum Beispiel eine nuklearmedizinische Skelettuntersuchung
(Skelettszintigraphie), die Absiedlungen im Knochen erkennen kann. Ein
Ršntgenbild der Lunge gibt entsprechend Auskunft Ÿber mšgliche Absiedlungen
dort. Weitere Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung des Bauches oder
eine Ršntgenbilddarstellung des Harnabflusses der Nieren dienen sodann der
Entscheidung zur optimalen Therapie in Verbindung aller erhobenen Befunde.
Folgende
Symptome kšnnen das Vorliegen eines Prostatakarzinoms anzeigen, ohne jedoch
typisch zu sein:
Deutliche
Stšrungen der Harnentleerung, auch mit Restharn in der Blase nach dem
Wasserlassen, treten meist erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung
auf.
In
einigen FŠllen ist Blut im Urin - auch geringste Spuren.
Kreuz-,
Flankenschmerzen und Ischiasbeschwerden kšnnen Hinweise auf die Ausbreitung des
Prostatakarzinoms im Becken, Bauch und den Knochen sein. Deshalb sollte bei
MŠnnern Ÿber 50 Jahre bei diesen Beschwerden immer auch an ein Prostatakarzinom
gedacht werden.
Die
Therapie des Prostatakarzinoms
1. Die
Therapie des Prostatakarzinoms im FrŸhstadium:
Das
operative Vorgehen:
Um einen
Nutzen beim operativen Vorgehen zu erreichen, sollte eine mindestens noch
10-jŠhrige natŸrliche Lebenserwartung vorliegen. Verbunden damit bestimmen die
zuvor erhobenen Befunde die Entscheidung zur Operation.
Das
standardmЧige Verfahren ist die radikale Entfernung der Prostata mit
teilweiser Entfernung der Lymphknoten im Becken.
Die
Operation kann auf verschiedene Weise durchgefŸhrt werden, so ist ein Schnitt
unterhalb des Nabels oder am Damm zwischen Hodensack und Darmausgang mšglich,
befallene Lymphknoten kšnnen auch mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie)
entfernt werden.
Entscheidend
fŸr den Erfolg des operativen Eingriffs ist, dass der Tumor sicher auf die
Prostata beschrŠnkt ist und dass keine TochtergeschwŸlste bestehen.
Die
Strahlentherapie:
Die
Strahlentherapie kann sowohl von au§en als auch durch das Einbringen
radioaktiver Metallkapseln in das erkrankte Organ durchgefŸhrt werden. Bei
grš§eren oder sehr aggressiven Tumoren wird man diese Art der Behandlung als
alleinige Therapie jedoch nicht empfehlen.
Bei
Šlteren Patienten und wenig aggressivem Prostatakarzinom ist auch ein zunŠchst
abwartendes Vorgehen mšglich; erst wenn ein deutliches Tumorwachstum zu
erkennen ist, wird eine Therapie eingeleitet.
Wichtige
Nebenwirkungen bei Operation oder Strahlentherapie:
Harninkontinenz
(UnfŠhigkeit, den Harn zurŸck zu halten) und Verlust der sexuellen Potenz
kšnnen nach der operativen wie auch der Strahlenbehandlung auftreten. Dies ist
begrŸndet in der engen rŠumlichen Beziehung der Prostata zu den Nerven, die fŸr
die Erektion des mŠnnlichen Gliedes verantwortlich sind bzw. fŸr den
willkŸrlichen Schlie§muskel der Blase. Wird der Tumor frŸhzeitig erkannt und
auf oben genannte Weise behandelt, ist auch insbesondere die Erhaltung der
sexuellen Potenz unproblematisch.
2.
Therapie des Prostatakarzinoms im fortgeschrittenen Stadium:
Hat sich
der Tumor in umliegende Organe ausgebreitet oder liegen Absiedlungen in den
Lymphknoten oder anderen Organen vor, ist eine Heilung nicht mehr mšglich.
Dennoch dauert es meist Jahre, bis lebensbedrohliche, durch den Krebs
ausgelšste Beschwerden, auftreten.
Man
versucht bei der Behandlung die spezifische AbhŠngigkeit der VorsteherdrŸse von
den mŠnnlichen Geschlechtshormonen zu nutzen, indem man die Hoden als
Entstehungsort fŸr diese Hormone entfernt (Orchiektomie) oder unter Vermeidung
einer Operation medikamentšs die Bildung des mŠnnlichen Geschlechtshormons
unterbindet. Ziel ist bei beiden Ma§nahmen, die Wirkung der wachstumsfšrdernden
Hormone (Androgene) auf das Prostatakarzinom zu verhindern. Bei manchen
Patienten reicht die alleinige Therapie mit Antiandrogenen aus, den Verlust der
sexuellen AktivitŠt zu vermeiden, der ansonsten durch den Hormonentzug
unvermeidlich wŠre. Liegen Absiedlungen in den Knochen vor, kann eine lokale
Strahlentherapie bei lokalisierten Schmerzen Linderung bringen. Bei weit
verbreiteten Absiedlungen ist eine Gabe von radioaktiven Substanzen bevorzugt
direkt in den Knochenabsiedlungen des Prostatakarzinoms mšglich.
Nachsorge
nach durchgefŸhrter Behandlung des Prostatakarzinoms
Die
kšrperliche, speziell urologische Untersuchung nebst der Bestimmung des
PSA-Blutwertes stehen im Mittelpunkt der Nachsorge. Der PSA-Wert sollte nach
der Entfernung der tumorbefallenen Prostata auf Null abfallen. Besteht ein
nachweisbarer PSA-Wert auch nach der Operation weiter oder lŠsst er sich erneut
nachweisen, besteht der Verdacht, dass Tumorgewebe vorhanden ist.
Ein
Wiederanstieg des PSA-Wertes als Zeichen erneuten Tumorwachstums nach radikaler
Prostataentfernung bedeutet nicht, dass mit einem raschen Fortschreiten der
Tumorerkrankung zu rechnen ist. Abgesehen von einer Minderzahl besonders
aggressiver Tumoren dauert es noch Jahre, bis der Tumor auch klinische Symptome
hervorruft. Auch Karzinome, die ohne Heilungsabsicht behandelt wurden, werden
durch die Bestimmung des PSA-Wertes Ÿberwacht.
Die
Wirksamkeit einer Hormontherapie wird um so grš§er, je weiter der PSA-Wert
unter einer Hormontherapie absinkt.
Ist
das Prostatakarzinom heilbar?
Entscheidend
fŸr den Heilungserfolg des Prostatakarzinoms ist die frŸhe Erkennung und dann
die vollstŠndige Entfernung mittels Operation oder die Strahlentherapie. Ist
der Tumor nur innerhalb der Kapsel nachweisbar, die die Prostata umhŸllt, liegt
die Langzeitheilungswahrscheinlichkeit bei etwa 90 %, hat der Tumor die Kapsel
durchbrochen bei etwa 50 %. Der Tumor ist nicht mehr heilbar, wenn Absiedlungen
in den Lymphknoten oder anderen Organen vorliegen. Dennoch kann durch moderne
Formen der Hormonbehandlung der Tumor noch mehrere Jahre am Wachstum gehindert
werden.
Prostatahyperplasie
Zusammenfassung
Es
handelt sich um eine gutartige Vergrš§erung der VorsteherdrŸse (Prostata). Sie
ist die hŠufigste Ursache von Stšrungen des Wasserlassens beim Mann und kommt
bei zirka der HŠlfte aller MŠnner Ÿber sechzig Jahre vor.
Es gibt
noch viele weitere Begriffe fŸr diese Erkrankung wie z.B.
"AltmŠnnerkrankheit". Hat der Arzt eine feingewebliche Untersuchung
vorgenommen, dann spricht er auch von der benignen Prostatahyperplasie (BPH).
Die
LebensqualitŠt der betroffenen MŠnner ist hierbei deutlich eingeschrŠnkt, was
den frŸhzeitigen Beginn einer Behandlung rechtfertigt.
Typisch
sind Beschwerden beim Wasserlassen. Ein všlliger Harnverhalt und die
BeeintrŠchtigung der Nierenfunktion sind Notfallsituationen und zwingen
umgehend zum Handeln.
Die
Ursache dieser gutartigen Neubildung der Prostata ist nicht všllig geklŠrt.
Neben dem Altern wird den mŠnnlichen Geschlechtshormonen (Androgene) und ihrem
Stoffwechsel ein Einfluss auf die Grš§enzunahme der VorsteherdrŸse
zugeschrieben.
Die
Untersuchungen durch den Arzt haben unter anderem das Ziel, eine bšsartige
VerŠnderung des Prostatagewebes (Prostatakrebs) von der gutartigen Prostatavergrš§erung
abzugrenzen, um dann letztere je nach Ausma§ der Entleerungsstšrung der
Harnblase gezielt zu behandeln.
Zur
Behandlung gehšren Medikamente und verschiedene Operationsverfahren, von denen
standardmЧig die Prostataentfernung durch die Harnršhre mit Hilfe eines
Operationsblasenspiegels angewandt wird (sogenannte Prostataresektion oder
TUR-P). Ziel ist es dabei, durch die Entfernung des gutartigen Prostatagewebes
die Abflussbehinderung zu beseitigen, um wieder eine normale Entleerung der Harnblase
zu ermšglichen und die Nieren vor Schaden zu bewahren.
Nicht nur
wŠhrend, auch nach diesen Behandlungsma§nahmen ist die Betreuung des Patienten
durch den Arzt wichtig, um Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.
Die
Vorsorgeuntersuchung beim Urologen sollte von MŠnnern ab dem 45. Lebensjahr
regelmЧig durchgefŸhrt werden. Nur dann kann vor allem auch eine bšsartige
Entwicklung bei der Prostata frŸhzeitig erkannt und erfolgreich behandelt
werden.
Bau,
Funktion und VerŠnderungen der VorsteherdrŸse
Die
Prostata ist ein Teil der inneren Geschlechtsorgane des Mannes. Sie liegt im
Becken des Mannes am †bergang der Harnblase zur Harnršhre.
Die
VorsteherdrŸse eines erwachsenen Mannes Šhnelt in Form und Grš§e einer Kastanie
und wiegt zirka bis zwanzig Gramm. Sie ist eine DrŸse, die umschlossen ist von
einer Kapsel aus Bindegewebe. Sie bildet einen Teil der SamenflŸssigkeit, die
besonders fŸr die Beweglichkeit der Spermien wichtig ist und die Ÿber
AusfŸhrungsgŠnge in die Harnršhre entleert wird.
Die
mŠnnlichen Geschlechtshormone spielen in der Funktion und beim Wachstum der
Prostata eine Rolle. So kann ihre Beeinflussung in der medikamentšsen
Behandlung genutzt werden. Dabei wird ein bestimmtes Eiwei§, genannt
5-alpha-Reduktase, in seiner Wirkung gehemmt, was in einem gewissem Umfang zur
Verkleinerung der VorsteherdrŸse fŸhren kann.
In der
Prostata wird ein weiteres Eiwei§ gebildet, genannt prostataspezifisches
Antigen, PSA. Dieses Eiwei§ ist nicht nur in der SamenflŸssigkeit nachzuweisen,
sondern ebenso im Blut, so dass es dort einfach bestimmt werden kann. Bei
Patienten mit einem Prostatakarzinom ist der Wert der PSA erhšht. Auch bei der
FrŸherkennung und Unterscheidung zur gutartigen Prostatavergrš§erung spielt das
PSA eine Rolle.
Je nach
dem Entstehungsort entwickelt sich die Vergrš§erung der Prostata zur Harnblase
hin, zu den Seiten oder nach hinten zum Enddarm mit unterschiedlichen
Auswirkungen. Im Mittelpunkt steht dabei die zunehmende Behinderung des
normalen Wasserlassens mit einem Verbleib von Urin in der Harnblase als sog.
"Restharn", der vom Arzt gemessen wird. Au§erdem wird die StŠrke des
Harnstrahls mit der sogenannten Flussmessung bestimmt (Uroflowmetrie). Vor
allem diese ist hilfreich bei der Entscheidung zur Behandlung.
Das sich
neu bildende, gutartige Gewebe der Prostata verdrŠngt das normale, bis es nur
noch wie eine "Schale" am Rande ist. Im Zusammenhang mit diesen
verschiedenen Wachstumsrichtungen ist erklŠrlich, dass die Grš§e der Neubildung
allein nicht das Ausma§ der Stšrungen beim Wasserlassen bestimmt.
Krankheitszeichen
und Untersuchungen bei der gutartigen Vergrš§erung der VorsteherdrŸse
Vor
Beginn einer Behandlung wird es Aufgabe des Arztes sein, die Ursache der vom
Patienten geschilderten Beschwerden zu ergrŸnden durch Befragung, kšrperliche
Untersuchung und mit speziellen Apparaten.
Durch die
Grš§enzunahme der Prostata kann es zur Einengung der Harnršhre mit daraus
folgenden Problemen beim Wasserlassen kommen, die vom Betroffenen berichtet
werden:
Im
Gegensatz zum "MŠnneken-Pi§" mit seinem bogenfšrmigen weiten
Urinstrahl, hat der Mann mit einer Prostatavergrš§erung zunehmend
Schwierigkeiten, ihm nachzueifern. Es kommt zum "Schuhpinkeln" oder
letztlich zu einer všlligen Harnsperre mit Notfallsituation. Tags und besonders
nachts besteht Harndrang mit hŠufigem Wasserlassen. Das GefŸhl der
unvollstŠndigen Entleerung der Harnblase wird zum stŠndigen Begleiter.
StŠndiges HarntrŠufeln macht die Unterhose gelb und fŸhrt zum dauernden
Uringeruch. Der Betroffene stellt sich darauf ein, vermeidet vor dem
Schlafengehen noch etwas zu trinken, richtet seinen Tagesablauf nach der
VerfŸgbarkeit von Toiletten aus, zum Beispiel bei Reisen. …ffentliche
Veranstaltungen werden gemieden. Berichtet ein Patient auch von blutigem Harn,
dann hat er sich meist beim Wasserlassen sehr anstrengen mŸssen, so dass
dadurch kleine "€derchen" geplatzt sind. Doch kann die Blutbeimengung
auch andere ernst zu nehmende Ursachen wie Tumoren der Blase oder den Nieren
haben.
Alles
dies bedeutet eine erhebliche Verminderung der LebensqualitŠt mit dem Appell
zum rechtzeitigen Aufsuchen eines Urologen.
Letztlich
kann der Harnverhalt solche Ausma§e erreichen, dass selbst die Nieren Schaden
nehmen. Ein plštzlicher SchŸttelfrost kann eine "Blutvergiftung" des
Kšrpers anzeigen, verursacht durch die Ausbreitung von Keimen aus dem Harn ins
Blut. Die Besiedelung des Urins mit Keimen ist aber nicht selten bei dieser
Erkrankung.
Mancherorts
dient die Erhebung der Beschwerden mittels Fragebogen und Punktebewertung dem
gleichen Ziel einer Einteilung zur Bewertung des Ausma§es der Erkrankung.
Die
plštzlich auftretende komplette Harnverhaltung
Dieses
Krankheitsbild Šu§ert sich durch einen ausgeprŠgten Drang Wasser zu lassen,
verbunden mit quŠlenden Schmerzen im Unterbauch. Die Betroffenen versuchen mit
dem Bauch zu pressen und durch DrŸcken mit den HŠnden, die Blase zu entleeren.
Dieser Zustand ist trotz der Schmerzen weniger gefŠhrlich fŸr den Patienten, da
die Nierenfunktion bei diesem Zustandsbild meist noch nicht gestšrt ist. Dennoch
handelt es sich um einen Notfall, der Patient muss sofort einen Arzt aufsuchen
bzw. es muss ein Notarzt gerufen werden. Nicht selten ist dies mitten in der
Nacht. Die Behandlung erfolgt durch Blasenentleerung mit einem Katheter.
Bei der
Befragung durch den Arzt werden auch Begleiterkrankungen eine Rolle spielen wie
z.B. Nervenerkrankungen, Zuckerkrankheit usw., die Ursache von
Entleerungsstšrungen der Harnblase sein kšnnen.
Die
kšrperliche Untersuchung
Im
Anschluss an die Erfragung der Krankheitszeichen erfolgt die kšrperliche
Untersuchung. Dabei orientiert sich der Arzt Ÿber eine intakte Nervenfunktion
und durch die Tastuntersuchung der Prostata Ÿber den Enddarm (rektale
Untersuchung) Ÿber deren Beschaffenheit wie Grš§e, Beschaffenheit oder Schmerzhaftigkeit.
Auf diesem Wege kann auch ohne gro§e Belastung fŸr den Patienten mit einer
feinen Nadel eine Gewebeprobe entnommen und mikroskopisch untersucht werden.
Laboruntersuchungen:
†blicherweise
wird auch eine Blutuntersuchung durchgefŸhrt. Sie wird hier speziell ergŠnzt
durch die Bestimmung des PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen, PSA) im
Blut. Dieser Wert kann bei einer vergrš§erten VorsteherdrŸse erhšht sein, der
Anstieg fŠllt jedoch wesentlich geringer aus als beim Prostatakrebs und ist nur
in der Zusammenschau wertvoll.
Zum
Ausschluss einer Infektion der Harnwege wird eine mikroskopische Untersuchung
und evtl. eine Keimkultur veranlasst.
Die
Ultraschalluntersuchung
Diese
Untersuchungsmethode wird hŠufig genutzt, sie ist leicht und schnell einsetzbar
und gibt dem Urologen viel Information zur Beurteilung der Organe im Bauchraum.
Sie ist ein všllig schmerzfreies Verfahren. Der Arzt sieht auf einem Bildschirm
ein Bild aus dem Kšrperinneren. Speziell bei der Beurteilung von Nieren,
Harnleitern, Harnblase und Prostata gibt sie reichlich Auskunft. Wird eine
Ultraschallsonde in den Enddarm eingefŸhrt, ist die Beurteilung der Prostata
direkter und damit noch wertvoller und kann weitere Erkenntnisse Ÿber die
Ausdehnung der Erkrankung bringen.
Weitere
Untersuchungen:
Auf die
Flussmessung des Harnstrahls und die Bestimmung des Kreatinins wurde schon
hingewiesen.
Eine
weitere KlŠrung Ÿber den Zustand der ableitenden Harnwege kann auch durch eine
Ršntgenuntersuchung der Nieren mit Kontrastmittel gelingen
(Ausscheidungsurographie).
Die
Druckmessung der Harnblase (Zystometrie) oder eine Spiegelung der Harnblase
(Zystoskopie) sowie ggf. eine neurologische Untersuchung kšnnen in bestimmten
Situationen zusŠtzlich wertvoll sein und zur Festlegung der bestmšglichen
Behandlung des Leidens beitragen.
Die
Einteilung der gutartigen Vergrš§erung der VorsteherdrŸse
Nach
erfolgten Untersuchungen teilt der Arzt die Erkrankung in Stadien ein, wobei im
Mittelpunkt der verbleibende Urin in der Harnblase , der Restharn, steht und
nicht so sehr die absolute Vergrš§erung der VorsteherdrŸse. So dient diese
Einteilung letztlich zur Grundlage der Entscheidung zur besten Behandlung in
jedem Einzelfall:
1.
Stadium:
Der
Betroffene muss immer hŠufiger Wasser lassen, sowohl am Tag wie auch in der
Nacht. Der Beginn der Blasenentleerung ist verzšgert, das Wasserlassen nimmt
mehr Zeit in Anspruch und es kommt zu einem Nachtršpfeln. Der Harnstrahl ist
abgeschwŠcht. Der Betroffene versucht, durch zusŠtzliches Pressen mit Hilfe der
Bauchmuskulatur die Blase zu entleeren. In diesem Stadium ist Restharn noch
nicht nachweisbar.
2.
Stadium:
Es finden
sich die gleichen Krankheitszeichen wie im ersten Stadium, zusŠtzlich kommt es
jetzt aber nach dem Wasserlassen zum Verbleib von Urin in der Harnblase. Der
Patient verspŸrt kurze Zeit nach dem Wasserlassen erneut einen Harndrang und es
ist ihm mšglich, wiederum eine kleine Menge Harn zu entleeren. Es bleibt jetzt
Urin in der Harnblase und die stŠndige Keimbesiedelung oder eine Steinbildung in
der Harnblase sind mšgliche Folgen.
3.
Stadium:
Durch
weitere Zunahme des Restharns kommt es zum Versagen der Austreibungskraft der
Harnblasenmuskulatur. Es bildet sich eine †berlaufblase oder es kommt zur
kompletten Harnverhaltung. Der Urin staut sich letztlich rŸckwŠrts Ÿber die
Harnleiter hinauf bis zu den Nieren und schŠdigt diese in ihrer Funktion, den
Harn auszuscheiden; es kommt im Extremfall zum všlligen Versagen der Nieren.
Die
Behandlung der gutartigen Vergrš§erung der VorsteherdrŸse
FŸr die
Behandlung der gutartigen Prostatavergrš§erung kommen Medikamente, andere
nicht-operative und operative Ma§nahme zum Einsatz.
Durch die
Einteilung in mehrere Stadien ergeben sich fŸr dieses Krankheitsbild
unterschiedliche BehandlungsansŠtze, wovon im Einzelfall auch abgewichen wird.
Immer ist im GesprŠch mit dem Patienten die geeignetste Behandlung zu eršrtern
und abzusprechen!
GrundsŠtzlich
ist eine operative Behandlung kaum vermeidbar bei wiederkehrenden
Harnverhalten, Infekten in den Harnwegen, Prostatablutungen, Harnblasensteinen
und Stšrung der Nierenfunktion.
Die
folgend dargelegte †bersicht ist keine strenge Regel. Im Einzelfall wird immer
der persšnliche Leidensdruck eines Patienten Richtschnur zur Behandlung sein:
Die
Behandlung im 1. Stadium (keine Restharnbildung):
Die
Entleerung der Harnblase ist noch vollstŠndig und eine Gefahr einer SchŠdigung
der Nieren durch einen RŸckstau des Harns besteht nicht.
Ma§nahmen
einer natŸrlichen Lebensweise (z.B. regelmЧige Blasen- und Darmentleerung,
ausreichend Bewegung, Vermeiden von Alkohol und scharfen GewŸrzen) kšnnen
ebenso wie Medikamente, die eine Erleichterung des Wasserlassens bewirken,
erfolgreich sein.
Bei
einigen Medikamenten handelt es sich um pflanzliche Extrakte, die zum Beispiel
aus KŸrbiskernen oder anderem gewonnen werden. Obwohl ihre Wirkung bislang noch
nicht wissenschaftlich gesichert ist, scheint sich ihre Einnahme bei manchen
Patienten gŸnstig auszuwirken.
Bei den
sogenannten Alpha-Rezeptorenblockern handelt es sich um Medikamente, die den
Widerstand am Blasenausgang und der Prostatamuskulatur gŸnstig beeinflussen und
damit zu einer Verbesserung des Harnstrahls und der Harnblasenentleerung
fŸhren.
Ebenso
mit guten Ergebnis sind noch Medikamente zu nennen, die einen bestimmten Eiwei§kšrper
(5-alpha-Reduktase) hemmen, der im Stoffwechsel der mŠnnlichen
Geschlechtshormone wirkt. Unter deren Einnahme kommt es zu einer gewissen
RŸckbildung der Prostatagrš§e. Somit ist dieses Medikament auch der Behebung
der Krankheitsursache dienlich. Schwere Nebenwirkungen treten bei diesem
Medikament nicht auf.
FŸhlt
sich der betroffene Mann allerdings trotz dieser Behandlungsma§nahmen durch den
hŠufigen Harndrang und das nŠchtliche hŠufige Wasserlassen sehr gestšrt, sollte
auch im ersten Stadium ohne Restharn an einen operativen Eingriff gedacht
werden.
Die
Behandlung im 2. Stadium (Restharnbildung):
Auch wenn
dem Patienten die von ihm wahrgenommenen Beschwerden noch ertrŠglich sind, ist
die operative Behandlung anzuraten. Die Bildung von Restharn ist ein Hinweis
auf ein beginnendes Versagen der Harnblasenmuskulatur. Es droht die komplette
Harnverhaltung, †berlaufblase, NierenschŠdigung und Nierenversagen. Die
hŠufigste und normalerweise Ÿbliche operative Therapieform ist die Entfernung
des Prostatagewebes mit einem Operationsblasenspiegel (transurethrale Resektion
der Prostata, TUR-P). Dieser Eingriff wird Ÿber die Harnršhre durchgefŸhrt. Nur
sehr gro§e DrŸsen mŸssen mittels einer Bauchschnitt-Operation entfernt werden.
Behandlung
im 3. Stadium (vermehrte Restharnbildung, RŸckstau des Harns mit
NierenbeeintrŠchtung):
Bei der
dauerhaften vollstŠndigen Harnverhaltung und bei der †berlaufblase ist zunŠchst
die EinfŸhrung eines Katheters in die Harnblase zur Harnableitung die
zweckmЧigste Ma§nahme, die zugleich der Untersuchung wie auch der Behandlung
dient. Hierdurch wird die Harnblase entleert und die Nieren werden entlastet.
Eine Operation wird regelhaft nach Besserung der Nierenfunktion die
anschlie§ende Behandlungsma§nahme sein. Dabei ist auch hier die TUR-P die
Behandlung der Wahl.
Spezielles
zu den operativen Behandlungsmšglichkeiten der gutartigen Vergrš§erung der
VorsteherdrŸse
Gemeinsames
Ziel bei fast allen operativen Verfahren, die bei der Behandlung der mit
Beschwerden behafteten Prostatavergrš§erung zum Einsatz kommen, ist die
Entfernung des Prostatagewebes.
Die
Entfernung von ŸberschŸssigem Gewebe der Prostata durch die Harnršhre mit einem
Operationsblasenspiegel (TUR-P) gehšrt derzeit mit etwa achtzig Prozent zum
Standardverfahren und wird in voller BetŠubung oder RŸckenmarksbetŠubung
durchgefŸhrt. Unter stŠndiger SpŸlung wird dabei Prostatagewebe weggeschnitten.
Mit der Einlage eines Katheters in die Harnblase fŸr einige Tage endet die
Operation. Mit einem zumeist stationŠren Krankenhausaufenthalt von maximal acht
Tagen ist zu rechnen. Beste Behandlungsergebnisse und sehr gute
Langzeitergebnisse liegen diesem Operationsverfahren zugrunde. Nach der
Operation werden bei jedem zehnten Operierten Entleerungsstšrungen der
Harnblase angegeben. Eine BeeintrŠchtigung der BeischlaffŠhigkeit ist nicht
hŠufig. Die ZeugungsfŠhigkeit des Mannes ist jedoch gestšrt, weil es regelhaft
zur Entleerung des Samenergusses in die Harnblase kommt, denn bei der
operativen Entfernung der Prostata mu§ auch der angrenzende Teil der Harnršhre
mit entfernt werden. Eine wesentliche EinschrŠnkung der LebensqualitŠt besteht
dadurch nicht. Vernarbungen im ehemaligen Wundbett mŸssen durch eine
Nachoperation behoben werden, die allerdings wieder durch die Harnršhre durch Spaltung
der Narben einen einfachen Eingriff darstellt, der ambulant und in
LokalanŠsthesie durchgefŸhrt werden kann.
Nach zehn
Jahren ist bei einigen der behandelten Patienten eine erneute Operation
notwendig.
Die
Entfernung der Prostata Ÿber einen Schnitt im Unterbauch liefert Šhnlich gute
Ergebnisse, wird aber regelhaft nur bei sehr gro§er DrŸse angewandt.
Andere
Operationsverfahren z.B. die Entfernung der vergrš§erten Prostata durch eine
Verwendung des Laser-Lichts oder Behandlungen unter Zufuhr von WŠrme an die
vergrš§erte Prostata mit Nadeln oder Mikrowellen stehen hinter der
erstgenannten Ma§nahme zurŸck, erfordern hŠufigere Eingriffe oder sind
speziellen Situationen vorbehalten.
Die
Einlage einer Kunststoffschiene in die Harnršhre ist nur besonderen
EinzelfŠllen vorbehalten.
Eine
Aufweitung der Harnblase mittels Ballonkatheter findet nicht mehr statt.
Mšgliche
Probleme nach einer Operation an der VorsteherdrŸse
Eine
Nachblutung aus dem Wundbett tritt gelegentlich auf, was selten eine Blutgabe
erforderlich macht. Verengungen im Verlauf der Harnršhre kšnnen auftreten zum
Beispiel durch Narbenbildung; dies kann das Wasserlassen behindern, was
gegebenenfalls eine Nachoperation erfordert. Die hŠufig einige Wochen nach der
Operation noch bestehende Entleerungsstšrung der Harnblase verschwindet meist
gŠnzlich.
Ein
Verlust der BeischlaffŠhigkeit ist insbesondere bei einer FrŸhoperation nicht
zu erwarten, doch kommt es regelhaft zur ZeugungsunfŠhigkeit durch RŸckfluss
des Samenergusses in die Harnblase. Dies ist bedingt ist durch die
erforderliche Entfernung des hinteren Teils der Harnršhre bei der Operation.
Probleme
wŠhrend des Operationsverlaufs nebst Narkose sind gering. Ihr Auftreten steht
in Verbindung mit dem Alter und Vorerkrankungen des Patienten wie zum Beispiel
Herz-Kreislauferkrankungen.
In
wenigen FŠllen kann es nach einer operativen Prostataentfernung zu einer
dauerhaften Harninkontinenz kommen.
Die
Heilung und Nachbehandlung nach Operation der gutartigen Vergrš§erung der
VorsteherdrŸse
Engmaschige
Kontrollen auch bei Medikamenteneinnahme sind erforderlich.
Nach
erfolgter Operation kann sich die Nachsorge noch Ÿber einen lŠngeren Zeitraum
erstrecken. In manchen FŠllen kann der Schlie§muskel am Ausgang der Harnblase
in seiner Funktion vorŸbergehend noch beeintrŠchtigt sein, die Folge kann eine
gestšrte Entleerung der Harnblase (Harninkontinenz) sein. Hier fŸhrt das
Training unter fachkundiger Anleitung mittels Beckenbodengymnastik zum Erfolg.
Wie
bereits erwŠhnt ist bei starker Narbenbildung im Operationsgebiet in seltenen
FŠllen auch eine Folgeoperation nštig.
Der Urin
kann noch eine Zeitlang mit Keimen infiziert sein. Durch Medikamentengabe und
bei gutem Harnabfluss werden diese Beschwerden jedoch bald abklingen.
Vorbeugende
Ma§nahmen
Eine
Vorbeugung ist mšglich durch eine gesunde, fettarme ErnŠhrung und ausreichende
Bewegung. †bergewicht sollte vermieden werden. Alkohol sollte nur in Ma§en
genossen und auf das Rauchen mšglichst ganz verzichtet werden.
FŸr die
erfolgreiche Erkennung und Behandlung der gutartigen Prostatavergrš§erung und
vor allem des Prostatakrebses ist eine regelmЧige Vorsorgeuntersuchung ab dem
45. Lebensjahr beim Urologen anzuraten. Nur so ist eine vor allem bšsartige
Erkrankung rechtzeitig und erfolgversprechend zu behandeln. Neben der
Tastuntersuchung der Prostata ist es durch die Bestimmung des PSA-Wertes im
Blut mšglich, eine gutartige Prostatavergrš§erung gegenŸber dem bšsartigen
Prostatatumor abzugrenzen. Dadurch sind auch die Heilungschancen des
Prostatakrebses in den letzten Jahren entscheidend verbessert worden.
Immer
noch wird geschŠtzt, dass Ÿber die HŠlfte der MŠnner mit einer
Prostatavergrš§erung und damit verbundenen Beschwerden sich nicht in Šrztlicher
Behandlung befinden.